Ich war nie ein "Crow"-Fan und werd's wohl auch nicht mehr werden.
Mit dem vierten Teil katapultiert sich die "Krähen"-Saga nämlich endgültig ins Brachland der unnützen, mit jedem Teil schlechter werdenden Scheiß-Horror-Filmreihen, wo bereits "Hellraiser", "Wishmaster" und "Kinder des Zorns" ein eher kümmerliches, belächeltes Dasein führen.
"Willkommen im Club", sag ich da nur...
Wieso aber dieser Terz, kann Teil 4 doch ein waschechtes Staraufgebot vorweisen:
Edward Furlong schlüpft in die Rolle des schwarzen Rächers, seine Gegenspieler sind David Boreanaz (der Typ aus "Angel") und Tara Reid (die Tussi aus "American Pie" und "Alone in the Dark") und in kleineren Nebenrollen sind Danny Trejo (der "Messermann" aus "Desperado") und sogar Dennis Hopper (hier brauch' ich ja wohl keine Beispiele aufführen...) zu bestaunen.
Die Sets sind darüber hinaus meisterlich konstruiert und wie der ganze Streifen optisch sehr einladend.
Ich will mal versuchen mich in die Lage eines "Krähen"-Liebhabers zu versetzen. Diesem dürften dann folgende Dinge unangenehm aufstoßen:
Nummer 1: Edward Furlong als "Crow".
Oh Gott! Der gute Ed könnte glatt als "Edward mit den Scherenhänden" oder als weiß geschminkter Straßen-Pantomime durchgehen. Im Vergleich zu Brandon Lee ist er eine echte Lachnummer. Von Diabolik und düsterer Coolness absolut keine Spur...
Nummer 2: das Wüsten-Ambiente.
Ja, der "Wicked Prayer" kehrt der endzeitlich tristen Großstadt-Gothic den Rücken und transplantiert die "Crow"-Thematik in ein staubig-sandiges "El Mariachi"-"Desperado"-Wüsten-Ambiente mit Geisterstädten, wehenden Heuballen, vielen Mexikanern und allem drum und dran.
Uff, das dürfte für all diejenigen, die auf die düstere Trostlosigkeit der Vorgänger abgefahren sind, ein echt herber Schlag sein, denn von genau dieser ist hier absolut nichts zu spüren...
Mir sind beide Punkte ziemlich Schnuppe!
Der Furlong sieht als "Crow" zwar wirklich wahnsinnig dämlich aus, regt auf ungewollte Weise aber wenigstens zum Schmunzeln an.
Den versifften "Dust Devil"-Style find ich eigentlich auch ganz gelungen. Außerdem find ich die Tatsache, dass man sich hier wenigstens bemüht hat mal was Neues aus zu probieren und nicht immer dieselbe alte Leier runter zu tröten, fast schon anerkennenswert.
Doch "Wicked Prayer" ist leider dennoch ein Scheißfilm! Nicht weil die Darsteller falsch besetzt sind und irgendwie fehl am Platz wirken (...was sie aber eindeutig tun...) und nicht wegen dem Wüsten-Look, sondern weil die Story einfach der hinterletzte Schrott ist.
Echt, ohne Flacks, ich hab schon lange nicht mehr so ein langweiliges, banales und uninteressantes Stück Hundekacke geseh'n.
Action ist hier nämlich praktisch gleich null und wer auf einen blutigen Rachefeldzug hofft, guckt hier komplett in die Röhre, denn Blut fließt hier auch keins.
Die Handlung, welche übrigens vollkommen unabhängig von den Vorgängern funktioniert, plätschert einfach in 08/15-"Krähen"-Manier vor sich hin und jeder weiß im Grunde wohin der ganze Stuss führt: ein paar Gangster (hier eine seltsame Bande von Teufelsanbetern) killen Eddie und seine Geliebte, Eddie kehrt als "Crow" und mit übermenschlichen Kräften gesegnet von den Toten zurück, das übliche "Peng! Peng!" und die Gangster sehen den Radieschen von unten beim Wachsen zu. Ende.
Obwohl man sich optisch und handwerklich doch soviel getraut und sich soweit aus dem Fenster gelehnt hat, ist die Story also leider nur ein einziges Ärgernis. Schade!
Mir aber relativ Wurst, schließlich geht hier ja keiner von meinen Film-Ikonen den Bach runter. Allen, für die dies aber der Fall ist, möchte ich hiermit mein herzlichstes Beileid aussprechen. Es hat einfach nicht sollen sein...
...aber, wenn wir ehrlich sind, hat sich der Niedergang dieser Filmreihe doch bereits mit den letzten beiden Sequels angekündigt...
Oh Mann, ich wollte eigentlich nur kurz über diesen Scheiß schreiben...
Mein Fazit:
Wer Edward Furlong in der wohl lächerlichsten Rolle seiner gesamten Karriere begaffen will, sollte unbedingt einen Blick riskieren.
Alle anderen sollten aber tunlichst die Finger von dem Mist lassen...