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Jesse erbt mit fünfundzwanzig den alten Familiensitz seiner Eltern. Beide sind auf mysteriöse Weise kurz nach seiner Geburt ums Leben gekommen. Kaum hat er das alte Haus bezogen, da steht auch schon sein Freund, der Lebemann Charlie, vor der Tür. Gemeinsam stoßen sie auf Aufzeichnungen die auf einen wertvollen Schatz - einem alten Kristallschädel aus einem antiken Inkatempel - hinweisen. Also macht man sich bei Nacht und Nebel auf die Socken und öffnet das Grab des Urgroßvaters. Doch der ist bei weitem nicht so tot, wie man geglaubt hatte. Und der Schädel lockt eine Menge Feinde aus unterschiedlichen Zeitepochen an. Es beginnt ein Katz- und Maus Spiel um den kristallinen Totenkopf.

War der Vorgänger beinahe schon mehr auf Humor als auf Horror gepolt, setzt man ein Jahr später in der Fortsetzung noch deutlicher die Spaßkomponente in der Vordergrund, was schon leicht an der Freigabe erkennbar ist, die von 16 auf familienfreundliche 12 trudelt. Mit dem ersten Teil hat man auch sonst kaum etwas gemein. Besetzung und Haushistorie wurden komplett ausgetauscht, einzige Konstanten sind Sean S Cunningham und Roger Corman als Produzenten und lustigerweise auch, das nach George Wendt hier mit John Ratzenberger gleich der nächste aus der Cheers Stammbesetzung an den Start geht.
Das man hier nicht mit allzu viel übertriebenen Ernst an die Sache geht kann man gut an den verwendeten Kreaturen sehen, die locker auch von Jim Henson stammen könnten. Der Babyflugsaurier und biernuckelnde Köter sehen nun wirklich mehr nach Puppenkiste als nach irgendeiner Bedrohung aus. Selbiges gilt auch für die meisten Figuren, die hier zeitportalbedingt besucht werden. Da arbeitet man sich episodenhaft munter vom Neandertal bis zum Wilden Westen durch.
Auch die Charaktere sind klamaukiger geworden. Statt dem einsamen Schriftsteller übernehmen hier ein paar chaotische Mittzwanziger das Geschehen. Dazu gesellt sich noch der nette Zombiegroßvater, den die zwei beim ausbuddeln des Kristallschädels unbeabsichtigt gleich miterweckt hatten. Der schrullige Oldie dafür macht wirklich Laune, während die lebende Fraktion doch mehr nach Teenieklamotte aussieht.
House Teile II macht dabei immer noch Laune, aber so lustig wie einst 1987 ist die Story längst nicht mehr. Oft genug muß man doch die Augen verdrehen. Wenn Held Jesse nachts verdächtige Geräusche hört und beim Nachschauen vom ausfahrbarem Bügelbrett ausgeknocked wird lachen eher die 12-jährigen (so wie ich damals), aber als alter Sack von heute kramt man maximal ein Grinsen heraus. Trotzdem noch ein ganz netter Spaß, allein schon wegen Untoten-Grampa, aber wer auf Horror hofft dürfte doch enttäuscht sein.
6/10

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