Review

Der Blick auf die Punkteverteilung scheint mir durchaus gerechtfertigt. Auch im Vergleich zu dem bekannten Vorgänger hat der Film Vieles zu bieten, dass ihn zu einem unterhaltsamen Zeitvertreib macht.
Man knüpft gut an die Geschichte des ersten Teils an und schafft die gleiche Atmosphäre einer Bedrohung im vertrauten Lebensraum.
Dabei wird die Famile als zentraler Wert aller Dinge allerdings auch etwas zu explizit in den Vordergrund gedrängt und hier und das kitscht es ziemlich gewaltig.
Das Positivste, was Poltergeist II zu bieten hat, ist der Bösewicht in Gestalt eines religiösen Fanatikers. Unheimlicher kann ein Schauspieler wohl kaum noch wirken. Allerdings verliert der Titel des Films auch an Bezug, da es nun nicht mehr eine unheimliche Macht ist, die ein Haus heimsucht, sondern ein alter Mann, der im Vorgarten steht. Somit hätte sich der Film auch den Titel Poltergreis verdient. Und poltern tut der Greis gewaltig, so dass auch die Special-FX-Unit in Lohn und Brot kam. Besonder die Makeup-FX mit den Masken und der ausgekotzte Madenmann machen so Einiges her. Dann kommt noch eine fliegende Kettensäge zum Einsatz (das hätte doch eigentlich Hooper im ersten Teil einfallen sollen - ist doch sein liebstes Werkzeug...) und ein Junge wird beinahe vom Joch der Jugend, einer Zahnspange, verschlungen und schon ist die Abendunterhaltung gesichert. Wer will kann auch verschiedene Sequenzen nach einfachsten Methoden interpretieren: die Zahnspange mach sich schon ganz gut, die Bedrohung der Familienidylle durch Alkoholmissbrauch oder religiöse Übersteigerung zwingt sich förmlich auf und dass Indianer die besseren Menschen sind, ist immer wieder eine erfrischende Erkenntnis.
Für Freunde des ersten Teils und alle, die gerne einmal familiengerechten Horror sehen, eine absolute Empfehlung. Leuten, die gerade in einer Scheidung leben, wird der Famlienschmalz wohl zu dick aufgetragen sein. Oder sie rufen Großmutter zu Hilfe. Ich weiß es nicht.

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