Musik, Machos & Miezen
„Die Pinups & ein heisser Typ“ ist eine katastrophale, misogyne und schrecklich käsige Filmproduktion zwischen Softcore, Musikshow und Comedydreck - das Einzige was hier heiß ist, ist die Anwärterschaft auf den schlechtesten Film, den ich diesen Monat gesehen habe… Erzählt wird hier von einem schmierigen Playboy & Musikproduzenten, der mit einer zusammengepressten und knapp bekleideten Girlband endlich den Durchbruch schaffen will. Aber seine Dauergeilheit und Aggressionsprobleme machen ihm einen Strich durch die egoistische Rechnung.
Jede „Formel Eins“-Aufzeichnung ist unterhaltsamer
In Sachen deutsch-israelische Koproduktionen gucke ich dann doch lieber nochmal die ganze „Eis am Stiel“-Reihe als diesen in allen Belangen strunzdummen, frauen-, nein menschenverachtenden Schmarn. Die Pinups machen mit die schlechteste Musik, die ich je in einem „Musikfilm“ gehört habe - und dabei stehe ich gehörig auf 80er-Disco-Kitsch. Aber das hier geht gar nicht. Ein Soundtrack und Figuren, die man mir nackt auf den Bauch binden könnte - da regt sich nichts. Das ist nicht sexy, nicht rhythmisch, nicht melodisch und nicht cool. Das ist selbst mit Berliner Schnauze eine Beleidigung für alle Zuschauer. Und Frauen insbesondere. Die Musik nimmt einen großen Raum ein - und ist wie gesagt Gülle. Unser „Held“ ist ein Schwein, man kann es nicht anders sagen. Hier gehen Identifikation oder Verständnis gar nicht. Witzig oder augenzwinkernd, kritisch oder satirisch ist das Ganze auch nie (genug). Zwischendurch immer billigstes Bettgeflüster. Sascha Hehn in einer Rolle zum Fremdschämen. Klar, das kann man kopfschüttelnd und mit heutigem Wissen auslachen und einigermaßen seinen Spaß damit haben. Doch insgesamt war das für mich ein Reinfall und ganz sicher kein „Macho Man“, kein „Ballermann 6“, kein „Die Supernasen“ oder „Die Flodders“. Das ist eher abschreckendes Material einer zum Glück im Rückspiegel gelassenen Zeit - gänzlich ohne Kultpotenzial.
Fazit: schmerzhaft-scherzhafter Eurotrash zwischen Berlin, Tel-Aviv und reinstem Mief. Aus heutiger Sicht sogar ziemlich ätzend, giftig und eklig auf seine stumpfe Art. Selbst wenn das wieder lustig sein kann… Die meiste Zeit war das filmischer und menschlicher, vor allem auch musikalischer Abschaum, selbst wenn man zumindest massiv 80s-Fehltritte „genießen“ kann.