Baron von Frankenstein rettet einen im Wald lebenden Urmenschen(!) vor den Angriffen der aufgebrachten Dorfbevölkerung, indem er ihn mit auf das Schloß nimmt und ihm ein neues Gehirn verpaßt. Weil der Helfershelfer von Frankenstein, ein Zwerg, Mist baut, wird er der Burg verwiesen. Der Zwerg sinnt auf Rache, die er mit Hilfe von Ook, einem Neanderthaler(!), verwirklicht.
Wie man schon anhand der handelnden Figuren erkennen kann, ist „Die Leichenfabrik des Dr.Frankenstein“ nicht unbedingt ein ernster Beitrag zum Horrorgenre. Trotzdem ist der Film nicht als Komödie aufgebaut und umgesetzt worden. Vielmehr ist er das 70er-Jahre-Gegenstück zu heutigen Homemade-Movies. Fast liebevoll passieren einige Details der klassischen Frankenstein-Adaptionen Revue und wechseln sich mit Szenen ab, die schier unglaublich dumm und dröge sind. Doch gerade diese Mischung aus huldvoller Verneigung vor dem Original und dummdreistem Comicstrip italienischer Machart macht den Reiz dieses Billigproduktes aus. Entgegen vieler vernichtenden Kritiken hierzulande und anderswo, kann dieser frühe Trash-Film durch seine charmante Naivität, den Irrsinn der Handlung und die Unbedarftheit aller Beteiligten unterhalten. Hinter dem Regisseur-Pseudonym soll sich Oscar Brazzi, der Bruder von Hauptdarsteller Rosanno Brazzi, verstecken. Alternativtitel: „Leichen-Factory“. Des weiteren mit Gordon Mitchell, Michael Dunn, Edmund Purdom, Christiane Royce (= Christiane Rücker) u.a.
© Selbstverlag Frank Trebbin