Graf Frankenstein pflanzt einem Urmenschen ein neues Gehirn ein. Als einer von Graf Frankensteins Dienern- ein Zwerg- vom Schloss verbannt wird, schwört dieser sich zu rächen.
„Die Leichenfabrik des Dr. Frankenstein“ startet recht gut, mündet dann aber sehr schnell in ein Auditorium das vom reinsten Trash belegt ist. Zum ansprechenden Start wird ein in Nebel getauchter Friedhof der mit keltischen Kreuzen ausgestattet ist präsentiert. Gordon Mitchell durchbricht diese verhangene Fassade im besten Leichenräuberoutfit, dem Klischeebeladenen schwarzen Umhang und dem schwarzen Zylinder. Alles so weit so gut, wenn sich nicht um Mitchell herum die schrägesten Gestalten oder besser gesagt Vollidioten versammeln würden. Ein Zwerg, der nekrophile Neigungen hat, ein Neandertaler und ein Monster das an Dämlichkeit kaum zu überbieten ist. Das in der Credits auch noch ein Name wie Boris Lugosi erscheint, schlägt dem ohnehin überlaufenden Fass buchstäblich den maroden Boden aus.
Es sind allerdings nicht allein die Freaks die in Oliveros Film den Wasserhahn der Peinlichkeit überdrehen, auch die „normalen“ Darsteller passen sich dem schundvollen Gesamtbild locker an. Unsere beiden Hauptdarstellerinnen Simonetta Vitelli (durchaus bekannt aus einigen Fidani Italo-Western, wenn das nicht schon zu denken geben sollte?) und Christiane Rücker (durfte mal an der Seite von Karin Dor in Reinls „Schlangengrube und das Pendel“ mitwirken) sind dermaßen blass geschminkt, dass man sich die Frage stellt was denn nun blasser ist: die schauspielerischen Fähigkeiten der Damen oder ihr Antlitz? Man erkennt, dass meine Worte nicht gerade eine Begeisterung für das Schauspielerische innerhalb Dr. Frankensteins Leichenfabrik finden, aber das hat auch reichlich Begründungen, denn das Acting der Darsteller/innen ist eher unten angesiedelt.
Es stellt sich eigentlich immer die Frage welche Absicht, Oliveros mit diesem Film verfolgte? Denn ernst kann er diesen nun wirklich nicht gemeint haben. Es stellt sich auch weiterhin die Frage wie ein Publikum, das beispielsweise die Filme von Jess Franco für schlecht und dilettantisch befindet auf diesen Film reagieren wird?
Was die Atmosphäre des Films anbelangt, so ist diese eigentlich nur in den ersten Minuten auf dem Friedhof zu finden, alles danach ist belanglos oder besser gesagt: lapidar. Die Räumlichkeiten sind zwar nett gewählt und auch das Mobiliar hat durchaus seine Vorzüge, aber um dieses in Szene zu setzen muss man schon komplett anders vorgehen, als es Oliveros praktiziert.
Fazit: Der reinste Trash, der an Peinlichkeiten kaum zu überbieten ist, kann natürlich auch ein klein wenig Freude bereiten, sofern man für ein solches Machwerk offen ist. Freunde von schlechten Filmen werden demnach recht gut unterhalten, denn eines muss man sagen, „Die Leichenfabrik des Dr. Frankenstein“ ist immer noch um Längen besser als Tom Parkinsons „Disciple of Death“.
4,5 von 10 Punkten, alles andere würde die Objektivität, wie auch die Subjektivität aus dem gesunden Empfindungsrahmen sprengen.