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14 Monate ist es her, dass der der 9-jährige Sam bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kam, und seit 14 Monaten trauert seine Mutter Telly um ihn. Sie geht regelmäßig zu einem Psychoanalytiker, sie versucht ein halbwegs normales Leben zu leben - und sie steht jeden Tag mindestens eine Stunde in Sams Zimmer und schaut sich die alten Fotoalben und die Videokassette mit den Erinnerungen an. Eines Tages allerdings scheint ihr Mann Jim ein Foto der glücklichen Familie ausgetauscht zu haben: Anstatt allen dreien sind nur noch sind nur noch sie und Jim zu sehen. Kurz darauf sind die Fotoalben leer und das Video ist gelöscht. Und alle erklären Telly, dass es niemals einen Sam gegeben hat …
Einen Nervenzusammenbruch später wendet sie sich an Ash, dessen Tochter Doreen bei demselben Unglück ums Leben kam, und der seitdem ein saufendes Wrack ist. Erstaunlicherweise kann Ash sich nicht erinnern jemals eine Tochter gehabt zu haben. Telly schafft es, bei Ash die Erinnerung an Doreen zu wecken, doch ab genau diesem Augenblick beginnt ein Albtraum: Ash und Telly werden von der NSA gejagt, und dann kann sich nicht einmal mehr Jim an Telly erinnern …

Wenn man bereit ist, eine vollkommen abstruse Story mit Löchern in der Größe der Area 51 zu akzeptieren, dann wirkt DIE VERGESSENEN erstmal wie eine groß budgetierte Folge AKTE X. Und dann macht er auch gehörig Spaß, denn rein prinzipiell passt hier eigentlich alles: Die Schauspieler sind erstklassig, die monochromen Bilder zaubern eine bedrohliche und ausgesprochen unangenehm-frostige Atmosphäre, und die starke Musik verstärkt mit perkussiven Geräuschen diese Stimmung und löst in einigen Momenten echte Gänsehautschauer aus. Telly und Ash werden von einem fleischgewordenen Albtraum gejagt und haben praktisch keine Möglichkeit für eine Ruhepause. Im Lauf des Films wird dann entsprechend der Druck immer größer, die Mittel der Wahl werden immer unerfreulicher, und die Spannung wächst stetig an.
Das einzige was man dem Film vorwerfen könnte ist, dass Nicholas Lea als Krycek erheblich mysteriöser und unheilvoller rüberkam als Linus Roache das hier tut. Aber wenn dies das Einzige ist …? DIE VERGESSENEN ist hochspannende SF-Unterhaltung auf den Spuren der X-Files mit einer hinreißend schönen Julianne Moore und einigen sehr starken Eindrücken. Nicht vergessen anzuschauen!

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