kurz angerissen
erstmals veröffentlicht: 19.07.2014
Eine bittere Parabel auf die Ellbogen- und Individualistengesellschaft mit maßlosen Ansprüchen an Selbstentfaltung. Ihr Ausgang steht zwar fest, sobald die Regeln feststehen, nach denen das Zusammenleben in der mittelalterlich wirkenden Kunststadt geordnet ist, aber Johannes Schaaf gelingt dennoch ein eindringlicher Blick in die Abgründe einer von den vermeintlichen Fesseln der industrialisierten Welt befreiten Gemeinschaft.
Selbstinszenierung und rücksichtsloses Verwirklichen der eigenen Persönlichkeiten wirken als gewaltige Kräfte in dem Isotop, das trotz der offenen Gebäude und einfach gebauten Straßen zunehmend klaustrophobischer Wirkung auf den Betrachter ausübt. Die Darstellung der Ereignisse mag durchaus realitätsfremd dargestellt sein, wie ein theoretisches Modell, zumal der langjährige Theaterregisseur seinem Metier entsprechend sehr viel Bühnenhaftes aus den Sets zieht; Entsprechend muss man die Buchverfilmung auch genau so annehmen, um Gefallen an ihr finden zu können.
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