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Nachdem sie das Opfer eines Überfalls wird, fällt die junge Krankenschwester Carol Enders in ein Koma... genau zur gleichen Zeit, als Diana, die Ehefrau von Peter Bernard, dem Chef-Arzt des Krankenhauses, in das man sie eingeliefert hat, bei einem fingierten Auto-Unfall ums Leben kommt. Dianas Seele fährt darauf hin in den Körper der bewusstlosen Carol. Als Diana/Carol wieder aus dem Koma erwacht und von ihrer eigenen Ermordung erfährt, flüchtet sie aus der Klinik, um auf eigene Faust nach ihrem Mörder zu suchen... Hinter dem ziemlich hochtrabenden deutschen Titel "Wie ein Leben in der Hölle" verbirgt sich ein bieder-harmloses 70er Jahre Made-for-TV-Geister- und Besessenheits-Filmchen aus den Händen von "Dark Shadows"-Schöpfer Dan Curtis, der sich im Anschluss ja durchaus noch in Sachen Flimmerkisten-Horror profilieren sollte. Im Verbund mit dem späteren "Killerhunde"-Regisseur Burt Brinckerhoff ist es ihm bei dem im Original sehr viel weniger spektakulär betitelten "The Invasion of Carol Anders" zwar durchaus gelungen, ein an und für sich nettes, kleines Geschichtchen zu erzählen und dabei sogar fast anderthalb Dekaden früher ein wenig die Prämisse des 1987er-Splatter-Streifens "Die Rückkehr des Unbegreiflichen" vorwegzunehmen, aber so wirklich gut gealtert ist der vorliegende Hobel - im Gegensatz zu so manch anderem Fernsehfilm aus den 70ern und 80ern, der es zwischenzeitlich doch glatt zum Klassiker gebracht hat - doch leider keinesfalls: In jeder Hinsicht gänzlich den Zwängen und Restriktionen seiner Zeit unterworfen kommt "Wie ein Leben in der Hölle" leider völlig spannungslos daher und spult seinen nicht besonders substanziellen Plot zudem auch ohne Tempo innerhalb einer behäbigen Inszenierung ab, die es gerade mal so gebacken kriegt, die kurze Laufzeit von knappen 70 Minuten mit Inhalt zu füllen. Die Darsteller mühen sich derweil redlich, können aber nicht gegen das banale Skript anstinken, dem es irgendwie nur darum zu gehen scheint, die Handlung von einem Werbeblock-Einschub zum nächsten zu treiben (wie immer angedeutet durch die in regelmäßigen Abständen gesetzten, unmotivierten Schwarz-Blenden). Am allerschlimmsten ist hier aber die hässliche Shot-on-Video-Optik, die einen stante pede wieder in die Fernsehfilm-Hölle der 70er zurückversetzt. Kurzum, ein vollkommen harmloses und verstaubtes TV-Relikt, das man heutzutage nun wirklich nicht mehr ausbuddeln muss. Ach ja, das Cover des deutschen VHS-Tapes von Scala preist das Ganze doch tatsächlich als "Alptraum-Kino" an... und verspricht damit mehr, als man auf irgendeiner Eben zu leisten imstande ist.

3/10

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