Review

Bei ihrer Fahrt zu einem Motorradrennen gerät eine Gruppe junger Menschen in die Gegend, in der vor Jahren eine Kannibalenfamilie ihr Unwesen trieb und da sich dort immer noch Teile der Sippe herumtreiben, kommt es erneut zu tödlichen Zwischenfällen.

War "Hügel der blutigen Augen" noch ein stimmungsvoller Backwoodterrorfilm, so wandelt die neun Jahre später inszenierte Fortsetzung, die bei uns den Namen "Im Todestal der Wölfe" trägt, eher in Slashergefilden. Warum diese Fortsetzung nun ausgerechnet gedreht werden musste, ist mir nicht bekannt, aber daran, dass jemand ein großartiges Drehbuch vorgelegt hat, wird es nicht gelegen haben, denn die Geschichte ist überschaulich gestaltet und weist einige Mängel auf.
Das Verbindungsstück zwischen den beiden Teilen sind die Überlebenden aus dem Erstling. Da hätten wir Bobby, den psychologische Störungen plagen, wodurch er nicht an der Reise zum Motorradrennen teilnimmt, das Mädel Ruby, welches im ersten Teil noch Familienmitglied der Kannibalensippe war, sich aber von dieser löste, nun Rachel heißt und zusammen mit dem bekannten Schäferhund und einer bunt gemischten Truppe auf Tour geht. Die drei Überlebenden von damals erinnern sich dann auch noch mal an Situationen aus der Vergangenheit (ja, auch der Schäferhund!), was uns in Form von ausgiebigen Rückblicken präsentiert wird und dem Kenner des Erstlings wenig Freude bereitet. Nunja, und dann kommt es wie es kommen muss: Der Wagen bleibt in der Ecke des Tatortes von damals liegen, der übriggebliebene Kannibale Pluto, der wieder von Michael Berryman gespielt wird und in der deutschen Fassung mit der Stimme von Homer Simpson spricht und ein neuer Unhold namens Ripper dezimieren nach und nach das Grüppchen.
Spannung kommt hierbei nur bedingt auf, denn anfangs wird versucht, ein paar Schocks zu erzeugen, die sich dann als harmlose Streiche der Scherzkekse der Truppe herausstellen und wenn man erstmals auf Pluto trifft, wird einem eine völlig unpassende Motorradverfolgung mit mäßigen Fallen und Kämpfen präsentiert, die den Bösewicht reichlich an Furchtpotential nehmen lässt.
Das letzte Drittel des Films spielt in der Nacht und rattert das "10 kleine Negerlein"-Prinzip herunter, ohne dass einem hier wirklich Sehenswertes gezeigt wird und weil das Budget nicht besonders hoch gewesen sein dürfte, finden viele Morde im Off statt, so dass das höchste der Masken- und Effektkünste eine mittelmäßiger Kehlenschnitt ist.
Bei den Darstellern handelt es sich zum Großteil um austauschbare Gesichter und deren Leistungen sind allenfalls so lala, wobei ich von der Darbietung der Blindendarstellerin sehr enttäuscht bin, denn dass sie nichts sieht, kann man meist nicht ihrem Schauspiel entnehmen, sondern nur der Tatsache, dass es öfters mal erwähnt wird und Michael Berryman ist zwar optisch immer noch respekteinflößend, aber aus seiner ehemals fiesen Rolle ist leider ein ziemlich harmloser Unhold geworden.
Die Musik stammt von Harry Manfredini und ist im Grunde genommen nicht verkehrt zur Untermalung von spannungsgeladenen Szenen, aber in vielen Szenen wirkt das Gedudel arg fehl am Platz und da die Melodien doch sehr stark an die bekannten Tönen aus "Freitag der 13." angelehnt sind, erwartet man ständig, dass Jason gleich um die Ecke kommt und ein blutiger Effekt kredenzt wird, doch das geschieht nicht.

Insgesamt ist "Im Todestal der Wölfe" eine Fortsetzung, der man anmerkt, dass sie nicht gedreht wurde, um die Geschehnisse des Vorgängers sinnvoll fortzuführen und so ist das Ergebnis inhaltlich durchwachsen, der Umsetzung ist das fehlende Budget anzusehen und dem Zuschauer bleibt nach dem deutlich besseren Erstling dieses Sequel allenfalls als mittelmäßiger Slasher in Erinnerung.

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