Nicht so wirklich aufregender, aber durchaus ansehbarer Chang Cheh Flick als direkte Fortsetzung zu dem vorjährigen Duel of Fists [ dt. Titel: Fan Chu - Tödliche Rache ], deren Vorgeschichte zu Beginn knapp zusammengefasst wird.
Der Film steigt schnell ein bzw. der im ersten Teil gefasste Killer Chiang Jen [ Chen Sing ] bricht aus seinem Gefängnis aus, und macht sich sofort an die Rache gegen Fan Ke [ David Chiang ] und dessen Bruder Wen Lieh [ Ti Lung ]. Zuerst wird deren Mutter in Thailand getötet und dabei auch Wen Lieh’s Freundin Yu Lan entführt, dann ein Abstecher zu Wen Lieh’s Kampfschule gemacht und mehrere Attentate auf dessen Freunde begangen. Doch dann schaltet sich Yamaguchi [ Chang Cheh ], der Boss von Chiang Jen ein, und beordert seinen Killer und die beiden Brüder mit Nachdruck durch seine Geisel nach Tokio; dort will er sie anheuern. Als dabei aber Yu Lan befreit wird ist Schluss mit Gerede...
Das Skript vom Vielstschreiber Ni Kuang gibt nicht viel mehr als den Handlungsrahmen für die Actionszenen her und kommt damit auch gerade so auf die erforderliche Laufzeit; viele Postkartenansichten zur eingängigen, aber scheinbar als Schlaufe konzipierten Musik von Chen Yung Yu dienen als Füllmaterial. Zwar ist sonst kein Leerlauf auszumachen, besonders erfreulich das anfängliche direkte Vorgehen von Chiang Jen, aber der inszenatorische Aufbau schwächelt und die Grundlage für die Schlägereien ist zu fadenscheinig und lieblos, jeglicher Enthusiasmus fehlt.
Nach der recht schäbigen Flucht – Gefängnis ist scheinbar eh leer – steigert sich zumindest der Actionanteil, bei den Aktionen vom Killer wird auch schon mal ein Mann durch einen Laster an die Mauer gequetscht und sich eine anschliessende Verfolgungsjagd mit 2 Motorrädern plus finaler Explosion des Lasters geliefert; obwohl die technischen Grenzen und Unzulänglichkeiten der Zeit doch durchaus sichtbar sind. Die reinen Martial Arts Szenen dagegen sind zumindest fixer und gehen soweit auch in Ordnung, ausser dass einige Male sehr deutlich in die Luft geschlagen wird, dafür wird sich weder ewig über einen Zeitraum geprügelt noch bewegt sich die Anzahl der Gegner im Bereich des Unüberschaubaren. Zudem wird’s gegen Ende hin rabiater, beim Showdowm wird sich auch mit Werkzeugen wie Schaufeln und Spitzhacken duelliert, zudem kommt da auch ganz schweres Baugerüst zum Einsatz. Der Gewaltlevel hält sich für Chang Cheh Verhältnisse etwas zurück, dafür ist diesmal auch eine nicht ganz freiwillige Bettgeschichte gegeben, wobei die deutsche Synchro sowieso unnötigerweise mit teilweise recht derben sexuellen Sprüchen arbeitet.
Ernst zu nehmen ist der Film übrigens rein gar nicht, eher fast zu sehr unfreiwillig lustig, besonderes wenn Yamaguchi’s Killertruppe unter Führung von Bolo Yeung als Touristentruppe samt Tourbus auftritt, Wen Lieh’s Kampfschüler provoziert und nach erfolgtem Gekloppe als Touristen wieder abreist, nur um sich am nächsten Tag als Bauarbeiter zu verkleiden und es wieder zu versuchen.
Es gibt bessere Chang Cheh Werke, auch im Modern Day Setting, unterhaltsam geriet der Film dennoch, und sei es nur als unkomplizierte Trashaction.