Als nett gemeinter, aber letztlich reichlich trocken geratenes und nur eine alte Geschichte aufwärmendes Actiondrama stellt sich „Sometimes a Hero“ heraus. Verantwortlich ist dafür Jalal Merhi, den die meisten Genrefans am ehesten aus der „Tiger Claws“ – Reihe kennen. Mit dem ersten Teil begann er damals auch gleich seine „Karriere“ als Darsteller, Produzent (Film One ist sein eigenes Studio) und, wie hier, hin und wieder auch als Regisseur.
Jimmy Coy (Josh Barker, „Last Stand”, „Sometimes a Hero”) ist des verbrecherischen Lebens überdrüssig. Als er sich in die attraktive Cassandra Diaz (Christina Cox, war jüngst in „The Chronicles of Riddick“ zu sehen) verliebt, beschließt er auszusteigen, doch das ist, wie der erfahrene Zuschauer weiß, meist leichter als gesagt.
So begibt sich „Sometimes a Hero“ dann auch ausgiebig auf schauspielerisches Terrain, das ganz auf die Stärken der hier erwartend durchschnittlichen Schauspieler aufbaut. Außer Cox kommt hier jedenfalls niemand über den Durchschnitt und Bryan Genesse („Human Timebomb“, „Cold Harvest“) hat nur eine kleine Nebenrolle abbekommen. Jimmys Freunde fühlen sich von ihm verraten und sein Verbrecherboss hintergangen. Beide Fraktionen dulden den Abgang nur zähneknirschend, was folgerichtig zu Reibereien führt.
Action wird klein geschrieben und abgesehen vom schießwütigen Beginn gibt’s bis zum Schluss auch nichts Nennenswertes zu berichten. Dieser Anfang, eine lang gezogene Ballerei in einer Lagerhalle, nervt leider mit immer den gleichen Einstellungen (Personen schießen knapp an der Kamera vorbei) und geht zudem komplett unblutig vonstatten.
Den Bärenanteil bekommt also die Dramakomponente zugesprochen und deshalb wird auch eifrig drauflos gemenschelt. Bei Cassandra hängt der Haussegen schief, der Vater ist ein Arsch, die Schwester leidet an ihrer Angst vor dem sportlichen Versagen und die Mutter ist der Willkür ihres Gatten ausgesetzt. Da liegt familiär also einiges im Argen, aber der sympathische Jimmy wird’s schon richten. Auch wenn er dann mal in einer Bar etwas über die Stränge schlägt.
So renkt sich dann der Wechsel zwischen den beiderseitigen Problem ein, bis Jimmy beschließt alle Parteien gegeneinander auszuspielen, um endlich Ruhe zu bekommen.
„Sometimes a Hero“ ist ordentlich inszeniert und hat für ein Low-Budget-Produkt ein überraschend erwachsenes Skript, doch das reicht alles nicht, um ihn zumindest zum Genredurchschnitt zu erklären. Das mag am Trailer liegen, der alle optischen Höhepunkte (u. a. zwei hübsche Explosionen) verbrät und ein ganz anderes Bild vom Film zeichnet, liegt aber sicherlich auch an der nicht zu übersehenden Langatmigkeit.
So redlich diese unglückliche Liebe a la „Romeo & Julia“ auch ist, das Thema ist komplett leergelutscht und so richtig emotional will es bei den beiden einfach nicht werden. Das liegt vor allem an Josh Barker, der wirklich ein unterdurchschnittlicher Darsteller ist. Die vorhersehbaren Reaktionen aller Beteiligten auf diese Liebesbeziehung unterstreichen zudem auch nicht gerade das Überraschungspotential dieses B-Dramas mit Actioneinlagen.
Fazit:
Unspektakulärer und uninteressanter Genrebeitrag, der solide in Szene gesetzt wurde, aber nur bedingt fähige Darsteller vorzuweisen hat und darunter leidet, dass dieses „Ausstiegsszenario“ einfach schon zu oft Anwendung fand.