"Madhouse - Party des Schreckens" ist ein kleiner, aber gemeiner Psychoslasher, der ein wenig an Argento und Co. erinnert, aber dennoch seinen ganz eigenen Stil hat....
Mary und Julia sind Zwillingsschwestern. Äußerlich kaum zu unterscheiden, ist ihr Charakter Erkennungsmerkmal. Während Julia die liebe süße Tochter ist, ist Mary das Biest, was nichts anderes zu tun hat, als ihre Schwester zu hassen und zu tyrannisieren - eine ihrer Sorte hätte gereicht, aber nein...eine Zwillingsschwester ist da, mit der sie alles teilen muss! Sogar die Geburtstage werden zur Tortur für Julia. Denn Mary hat einen sehr aggressiven Rottweiler und der hört ihr aufs Wort genau...und wenn son Viech bei einem zähnefletschend das Bett umstreift, dann würde sich jeder glaube ich unwohl fühlen. Doch dies hat sie alles die Jahre für sich behalten - bis zu diesem Zeitpunkt, wo sie sich ihrem Freund, den Psychotherapeuten Sam anvertraut. Doch der glaubt ihr genauso wenig wie ihr Onkel, der Ziehvater der beiden Schwestern und Pfarrer ist. Grund ihrer Besorgnis ist der Krankenhausausbruch von Mary. Mary lag knapp 1 Jahr im Krankenhaus, durch ein mysteriöses Virus das Gesicht völlig entstellt. Doch nun hat sie sich wieder soweit berappelt und möchte unbedingt mit Julia deren Geburtstag feiern....
Das Intro fängt dabei sooo harmlos an; unter sanften Synthiklängen sieht man 2 Mädchen - eine im Schaukelstuhl, eine die sie wippt....doch kaum prangt der "Directori" auf der Mattscheibe wird das Gesicht der einen mit einem Stein bis zur Unkenntlichkeit zermanscht.
Eine frühe Andeutung auf den Schwesternkonflikt, denn die "Mörderin" ist Mary (oder zumindest die Kinder-Version) von ihr. Dann Umschwung in eine Schwerhörigen-Schule. Dort arbeitet Julia und diese Szenen kommen so auch sehr gut rüber; sie wirken authentisch. Aber auch der Rest des Films weiss größtenteils zu überzeugen. Dadurch, dass keine phantastischen Momente in dem Film existieren, kann man auch nicht sagen, dass es ein "Horror"-Streifen ist. Allein vielleicht der abgerichtete Hund mag sowas assoziieren. So dominieren dann Slasherelemente den Film. Vielleicht kann man sagen, das der Film etwas lang ist und eine Handlungsstraffung von ca. 10 Minuten ihm gut getan hätten, doch manche Szenen entfalten trotz ihrer Länge eine harte Wirkung: so z.B. die Jagd auf die Vermieterin.
Atmosphäre wird in dem Film dennoch großgeschrieben. Es gibt ein paar Kamerafahrten, die ein wenig an Argento erinnern, auch die Musik vage. Dennoch ist der Film nicht mit den Werken des Meisters vergleichbar, dazu ist er einfach zu "billig" gestrickt, auch wenn die eine Wendung am Ende doch überraschen mag. Überraschend auch, was hier so an Splatter geboten wird. Es gibt zwar nicht überaus viele Effekte, die wenigen jedoch sind schon gut gemacht; jedenfalls größtenteils. Bei den Hundeattacken sieht man jedoch, dass das Blut nur auf den Hals aufgepinselt wurde - schöne Kehlenrisse wie bei "The Beyond" sucht man vergebens. Heutzutage aber nichts, was wirklich so hart ist, damit ein Verbot ausgesprochen werden würde. Nun ja zur damaligen Zeit (1980) urteilte die FSK anders....
Trotz der Ernsthaftigkeit des Films gibt es auch einige Lacher - wenn auch unfreiwillig und dann aufgrund der Schauspieler. Insgesamt nämlich sind diese als gut zu bewerten, aber....die Vermieterin von Julia, die aufm Esoteriktrip ist: tststststststs! Overacting hoch 3 und überhaupt nicht passend. Na ja wie gut das da der Rest gehobenes Mittelmaß ist.
Fazit: Um Ernsthaftigkeit bemühter Psychohorror, der mit einigen netten FX und einer guten Atmo aufwarten kann!