Inhalt:
Japan, in der zweiten Hälfte der Zeit des Tokugawa-Shogunats, im Zeitalter der Samurai.
Der blinde Masseur und herausragende Schwertkämpfer Zatoichi (Shintaro Katsu) ist weiterhin auf seiner Tour durch das Land. Er, der der Schrecken der Yakuzas ist, die permanent hinter ihm her sind und ihn töten wollen.
Eine Gruppe Yakuzas, nunmehr unter der Führung von Hangoro (Shosaku Sugiyama) und Waheiji (Tatsuya Ishigoro) trachtet Zatoichi nach dem Leben.
Doch sie töten bei einem Attentat das dem blinden Masseur und Schwertkämpfer galt, aus Versehen eine junge Frau, die ihr Baby mit sich führte.
Zatoichi entdeckt die Getötete und den Säugling. Er nimmt das Baby an sich, welches er als schutzbefohlen für sich ansieht.
Aus den Papieren die die junge Frau mit sich führte, geht hervor, dass sie Toyo hieß, und auf dem Weg nach Miyagi war und dort zum Vater des Kindes, einem Mann names Unosuke, wollte.
Zatoichi will mit dem Säugling nach Miyagi, und diesen dort an Unosuke übergeben.
Ein überaus gefahrvoller Weg steht für die beiden an, da Zatoichis Häscher nichts unversucht lassen werden, ihn umzubringen.
Zatoichi entwickelt eine Beziehung zu dem Kind, das er liebevoll betreut.
Und mit der Hilfe einer attraktiven Prostituierten (Ikuko Mori), die als "Kindermädchen" herhalten muss, sowie vor allem einer Taschendiebin, der jungen, etwas labilen Ko (Hizuro Takachiho), gelingt es Zatoichi, den Ort Miyagi mit dem Säugling zu erreichen.
Dort erwartet Zatoichi indes eine böse Überraschung. Unosuke (Nobuo Kaneko) leugnet, der Vater des Kindes zu sein, und auch eine "Toyo" überhaupt nicht zu kennen.
Zatoichi zieht von dannen, will das Kind eigentlich nicht hergeben, so wie Ko dies nicht will.
Doch bietet ein Priester (Yoshi Kato) an, das Kind aufzunehmen.
Unosuke, ein Yakuza, hat sich derweil mit den Gangstern zusammen getan, die Zatoichi nach dem Leben trachten.
Es kommt zum erbitterten und blutigen Show-Down, zum gnadenlosen Kampf auf Leben oder Tod...!
Kritik:
Im Jahre 1964 drehte Regisseur Kenji Misumi diesen 8. Film des Zatoichi-Serials, mit Shintaro Katsu als den blinden Masseur, starken Schwertkämpfer und Kult-Helden.
Es entstand zwar ein überaus passabler Chanbara, doch gefiel mir dieser Streifen denn etwas weniger als die anderen Filme der Reihe.
Die Bildführung ist wieder stark, in japanischer Landschaft, oder in den gediegen-überzeugenden Tatami-Kulissen, die Kenjutsu-Fightaction ist blutig, die Story insgesamt spannend, die Darstellungen sind solide, ja gelungen.
Doch verliert sich das alles in längeren Phasen etwas zu sehr im Beziehungsaufbau des Helden mit einem kleinen Baby. Somit ist ungewöhnlich viel Melodram in diesem Film mit seinen ja lediglich 87 Minuten Laufzeit.
Sicher, mal etwas anderes, aber ich fand das nicht so richtig zu dieser Figur des ´Zatoichi´ passend, und zur ganzen Film-Reihe selbst.
Etliche Minuten gehen so mit Windelwechseln, den Säugling in den Armen haltend um ihn zu beruhigen, und den Dialogen mit den engagierten "Kindermädchen", einer Prostituierten und einer Taschendiebin, tja... drauf, hm.
Das nimmt das Tempo, dies zum einen. Und zum anderen..., wie gesagt..., ist das für diese Figur und das Serial selbst, so ungewohnt, dass es nicht so richtig zu passen schien.
Dennoch, natürlich hat "Fight, Zatoichi, Fight" auch seine Stärken, und ist immer noch ein absolut passabler Chanbara.
Die Story ist denn einfach, und soweit sauber in Szene gesetzt. Nach den erwähnten Windel-, Im-Arm-halten- und Dialog-mit-"Kindermädchen"-Szenen mit dem Baby, kommt denn noch die letztenendes unausweichliche Gewalt, mündet alles in den gewohnten Show-Down.
Das passte wieder zur Figur des Kult-Helden, der durch Japan vagabundierend seinen Kampf gegen das Böse führt, und den Schwachen hilft.
Shintaro Katsu spielt den blinden Masseur und Schwertfighter wie gehabt, manchmal etwas plump und tollpatschig wirkend. Doch hellwach, blitzschnell und -gescheit, und gnadenlos wenn es drauf ankommt.
Wieder stark, Shintaro Katsu. Dass seine Figur hier väterliche Seiten zeigt, ist neu, Katsu meistert auch diese Szenen indes tapfer.
Wichtigste Stützen des Helden sind diesmal zwei Frauen, die als "Kindermädchen" engagiert, agieren.
Ikuko Mori, eine attraktive Prostituierte spielend, hat nur einen kurzen Auftritt.
Hizuru Takachiho ist hier die Hauptpartnerin Katsus, und obgleich ich die Szenen nicht so passend für das Serial fand, die Actrice zeigt eine bestechende, stark-gelungene schauspielerische Performance. Sie baut noch mehr als der Kult-Held eine Beziehung zu dem Säugling auf, insbesondere eine Szene in der sie und Katsu mit dem Baby zusammen etwas rumalbern, ist mimisch von der Darstellerin gekonnt-mitreißend für den Betrachter.
Sie will das Kind schließlich nicht mehr hergeben, melodramatisch das Highlight des Films. Und das bringt die Actrice gelungen rüber.
Die Villains, einmal mehr grobschlächtig-böse, fast etwas comicartig verzerrt.
Tatsuya Ishigoro und Shosaku Sugiyama sind die Yakuza-Bosse mit gehässigen Fratzen, brutal-skrupellose Schurken, die den Kult-Helden endlich liquidiert sehen wollen.
Nobuo Kaneko schließlich als "Unosuke", der das Kind verleugnet, er bringt eine zunächst eiskalte Yakuza-Aura zum Ausdruck, dann doch eine brüchige Männlichkeit, und seine Figur sorgt für den Twist-Kniff in der Storyline.
Die Fightaction ist etwas weniger im Vordergrund in diesem Teil des Serials.
Doch wenn sie kommt, rockt sie einmal mehr, Shintaro Katsu fährt blitzartig in den rasant-gelungen choreographierten Fights eine blutige Ernte mit seiner ultra-scharfen Klinge ein. Jeder Treffer sitzt und ist erkennbar.
Im Finale kommen Fackeln zum Einsatz, der Show-Down bringt "Fight, Zatoichi, Fight" dann noch fast rettend ins Ziel.
"Fight, Zatoichi, Fight", der 8. Streifen des legendären Serials, gefiel im Vergleich denn etwas weniger.
Doch ist der Film immer noch ein insgesamt spannender und passabler Chanbara, für die eingefleischten Fans des Genres.
6/10.