Inhalt:
Japan, in der zweiten Hälfte des Tokugawa-Shogunats (1603 - 1867), dem Zeitalter der Samurai.
Der blinde Masseur und exzellente Schwertkämpfer Zatoichi (Shintaro Katsu) ist weiterhin auf seiner Tour durch das Land, das Böse bekämpfend und den Schwachen helfend.
Die Banyu-Yakuzas trachten Zatoichi nach dem Leben, und versuchen ihn zu stellen.
Auf einem Fährboot nach Miura, lernt er den Samurai Tadasu Jumonji (Mikio Narita) kennen, der zudem ein ausgezeichneter Schachspieler ist. In feinsinnigen Gesprächen, finden die beiden Männer subtil Gefallen aneinander.
Sie bleiben im Kurort, der eine Heilquelle besitzt, in lockerem Kontakt.
Derweil hilft Zatoichi dem Mädchen Miki (Naoko Fujiyama), der Schutzbefohlenen ihrer "Tante" -später stellt sich heraus dass dies ihre Mutter ist, dessen Mann einst durch die Klinge Zatoichis starb- Tane (Kaneko Iwasaki). Das Mädchen ist an einem schweren Fieber erkrankt, und die nötige Medizin ist teuer.
Dann geschieht ein mysteriöser Mord im Ort: Ein Mann namens Roppei (Taro Marui) wird tot aufgefunden.
Zatoichi wendet sich an deren Begleiter, Tomonishin Sagawa (Gaku Yamamoto) und dessen Schwester Kume (Chizu Hayashi).
Er erfährt von beiden, dass diese den Mörder ihres Vaters finden und dessen Tod blutig rächen wollen.
Ihr Vater wurde nach einem Spiel getötet..., einem Schachspiel!
Die Dinge klären sich, und es kommt zum unausweichlichen Duell.
Und da sind noch die Banyu-Yakuzas und deren hinterhältig-skrupelloser Boss (Tatsuo Endo), die Zatoichi endlich liquidieren wollen.
Es kommt zum gnadenlosen, blutigen Show-Down, zum Kampf auf Leben oder Tod...!
Kritik:
Im Jahre 1965 drehte Meister-Regisseur Kenji Misumi diesen insgesamt einmal mehr gutklassigen, schönen und subtil-spannenden Chanbara-Streifen als 12. Film des ´Zatoichi´-Serials um den blinden Masseur, exquisiten Schwertkämpfer und Kulthelden.
Wieder mit einer stark fotographierten und kompositionierten Bildsprache versehen, und mit gemächlich erzählter Storyline, deren Spannungsbogen erst sehr allmählich überzeugend zunimmt, ist "Zatoichi and the Chess Expert" einmal mehr ein gelungener Teil des insgesamt ja bestechend gemachten Serials.
Die Bildsprache ist das Eine, die Sets sind gelungen, die Ausstattung wie die Schauplätze stimmig, und so stimmt denn auch wieder die Atmosphäre in diesem ´Zatoichi´-Film, der Chanbara-Fan ist in seinem Element.
Das Andere, ist die besondere Story, die sehr subtil erzählt wird, dass die lediglich ja 87 Minuten Laufzeit mitunter die eine oder andere Länge aufweisen.
Doch wie der Spannungsbogen dann doch noch die den Betrachter dann beeindruckende Kurve kriegt, entschädigt allemal.
Der Kultheld, und ein Samurai dem dieser begegnet. Sie führen feinsinnige Gespräche, das sind ganz spezielle Szenen. Und der Samurai hilft dem Helden, man findet einander Gefallen. Und doch stellt sich schnell heraus, da stimmt was nicht. Und so begegnet ´Zatoichi´ seinem Feind diesmal ziemlich schnell, schon eingangs des Films.
Das macht es besonders diesmal. Und die darstellerischen Leistungen sind mehr als solide, was dem Ganzen zusätzliche Würze verleiht.
Das Duell ist denn unausweichlich, wenngleich sehr kurz. Dies gehört zum dramatischen Schluss-Akt dieses Chanbara, als nach all den Dialogen und dem Aufbau der Geschichte, sich alles in blutiger Gewalt und schnellen Fights entlädt.
Ein Duell und danach ´Zatoichi´ vs. 5+, also ein zweigeteilter Show-Down, damit die Fightaction denn nicht zu kurz ausfällt.
Shintaro Katsu´s Spiel stimmt denn einmal mehr, keiner konnte den blinden Schwertkämpfer so verkörpern. Wieder mal erst etwas plump wirkend, doch ist sein Geist hellwach, und seine Fight-Skills blitzartig-famos.
Mikio Narita als der schachspielende Samurai -und letztlich Villain-, er spielt das stoisch-cool, lässig, überzeugend stark.
Und seine Dialoge mit dem Kulthelden, irgendwie feinsinnig, dass erinnerte stark an den ersten Teil des Serials, war vielleicht sogar in diesen Szenen eine Reminiszenz an "The Tale of Zatoichi" (siehe mein Review auf dieser Webseite). Auch da führten der Kultheld und sein -letztlich ja auch- Endgegner, ein Samurai, feinsinnige Dialoge.
Tomonoshin Sagawa und die schöne Chizu Hayashi -ich würde sie nur von der Bettkante schubsen wenn ich mit Daniela Vancic verheiratet wäre-, sind als verschwistertes Rache-Engel-Gespann ein besonderes Element hinsichtlich des Figuren-Spektrums in Kenji Misumi´s Chanbara-Drama, welches erst richtig im finalen Segment zum blutigen Kenjutsu-Actioner mutiert.
Kaneko Iwasaki als "Tane" -ebenfalls an den ersten ´Zatoichi´ erinnernd?- sorgt für die obligatorisch melancholischen Szenen mit Katsu, so wie die Gamble-Elemente mit Würfelspiel wieder nicht fehlen dürfen.
Tatsuo Endo markiert den skrupellosen Yakuza-Boss, damit noch eine ´echt böse´ Schurken-Figur hinzukommt.
Die Banyu-Yakuzas, die dem Helden nach dem Leben trachten, sorgen ja auch dafür, dass es dann noch zum rasanten "1 vs. 5+"-Showdown kommt, nicht nur zuvor zum "1 - 1"Duell.
Die Kenjutsu-Fightaction ist einmal mehr gefällig in Szene gesetzt, schön choreographierte Moves, die extrem scharfe Klinge des Helden trifft ihr Ziel, die Aufschlitz-Treffer bleiben erkennbar trotz der einmal mehr hastig vollführten Fights.
So stimmt der Drive und die Choreo, mit einem dramatisch-blutigen und zweigeteilten Endkampf.
"Zatoichi and the Chess Expert" überzeugt den eingefleischten Chanbara-Fan, und bietet diesem einmal mehr eine diesmal subtil-besondere und gefällige Unterhaltung.
7/10.