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Tausendsassa José Mojica Marins weiß schon, was er dem Publikum schuldig ist... In seiner Lieblingsrolle als Coffin Joe, dem Abgesandten des Todes, lädt er allerhand Pärchen in sein nächtliches Hostel ein. Während sich diese beim Gruppensex amüsieren, hat keiner eine Ahnung, was um sie herum wirklich geschieht... Denn wo der Coffin Joe auftaucht, da ist (Todes-) Musik drin...

Leider geht Marins im Vergleich zu früheren Filmen etwas verhalten zu Werke. Das Szenario ist weniger albtraumhaft und bizarr als in früheren Outputs. Die Bilder sind weitaus geringer verstörend, expressionistisch und gewalttätig. Manche würden sogar behaupten, dass Coffin Joe an Magie verloren hat, seit dem die Geschichten in Farbe erscheinen. Das stimmt nicht ganz, denn auch "The Strange Hostel..." ist ein ungemein mystischer Film mit einer unguten Aura. Allerdings wirkt nicht weniges auf schnell-schnell dahingekurbelt, so dass der fade Beigeschmack einer Schnellschuss-Produktion leider immer über dem Ganzen schwebt.

Darüber hinaus wird dieser Film nicht zur offiziellen Coffin Joe-Trilogie hinzugerechnet. Zentrale Figur bleibt dennoch der kleine bärtige Totengräber. Das Erzähltempo kommt allerdings einer Sanduhr gleich, bei der die Zeit eher verrieselt als dass sie im Nu verfliegt.

Arachnophobiker kommen auch dieses Mal nicht um einen Gastauftritt eines achtbeinigen Freaks umhin. Zumindest ist die Szene längst nicht so krass wie die mit den Bettlaken und den weiblichen Gesichtshälften, was man ja nicht nur einmal innerhalb der Coffin Joe-Reihe hinnehmen musste...

Fazit: Sicher nicht der schönste Gruß aus der brasilianischen Albtraumgrube. Sechs Punkte dennoch mit gewissem Fanbonus, wenngleich Marins vor allem auf künstlerischem Gebiet schon wesentlich besser war.

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