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Ungefähr ein Jahrzehnt bevor Dyanne "Ilsa" Thorne als leading lady der bösen Filmfrauen in die Filmgeschichte eingehen sollte, machten die Streifen der nicht minder fiesen Olga Salgo in den US-Undergroundkinos die Runde. Ein Mix aus Roughie, Drogen-Movie und Folterfilm, der in erster Linie dazu da war, um zu provozieren bzw. gegen das doppelmoralische Kleinbürgertum zu sticheln.

Eine Story gibt es eigentlich kaum: Besagte Olga (gespielt von Ex-Model Audrey Campell) leitet im New Yorker Chinatown ein Syndikat, das mit Drogen und Frauen dealt. Die Mädchen, die dort anschaffen, werden hin und wieder mit allerhand high-machendem Zeugs beglückt. Wer nicht spurt, bekommt Olga´s Knute und noch viele weitere Utensilien zu spüren...

Die Intention von Regisseur Joseph P. Mawra war es wohl, einen möglichst politisch unkorrekten Film zu drehen - und das ist ihm auch vollstens gelungen. Die Damen springen mehr  als einmal aus der Wäsche, außerdem wird gekifft und eingeworfen was das Zeugs hält. Das Heftigste sind jedoch die Folterszenen: Obwohl für damalige Verhältnisse eher simpel bzw. wenig graphisch in Szenen gesetzt, erzielen sie aufgrund der schwarz/weiß-Fotographie eine nicht zu verachtende Intensität. Zudem geht Mawra sehr phantasievoll mit seinen Methoden um, so dass allerhand bizarres Werkzeug zum Einsatz kommt... Wenig blutig, aber ein nachhaltiger Geschmack bleibt auf jeden Fall erhalten.

Darüber hinaus ist "Olga´s Girls" ein äußerst preiswert inszeniertes Filmchen. Die Sets und Dekos sind sehr spartanisch, typisches Grade-Z-Kino eben. Auch gibt es keine Dialoge, lediglich eine Off-Voice kommentiert das Geschehen. Audrey Campell ist wirklich hübsch anzusehen, kommt aber nicht so fies (+ sexy) rüber, wie ihre bekanntere Kollegin Dyanne Thorne.

Natürlich sind Drogen und Folter abscheulich, doch ein Film ist ein Film - wenn auch in diesem Falle ein sehr derber. Nix fürs Mainstream-Kino oder Zartbesaitete, obgleich auch Splädda-Kids sich sehr schnell langweilen dürften. Doch gerade im Bereich des Horror-/Exploitation-Kinos war "Olga" ungemein richtungsweisend: von "Ilsa" über "Bloodsucking Freaks" bis hin zu - sprechen wir´s aus: "Hostel"! - zitieren alle von hier. Für Kultfreaks mit dem nötigen Abstand sehenswert und daher 8 von 10 Punkten.

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