Olga ist eine der ganz großen Bitches der Filmgeschichte, die im Herzen eines jeden Exploitationfans neben Ilsa und Varla ("Faster, Pussycat! Kill! Kill!") einen festen Platz haben sollte. Und wurde mit "Blood Feast" bereits ein Jahr zuvor ein bahnbrechender Horrorstreifen herausgebracht, so folgte 1964 der nächste Knüller, wenn man Grindhouse Movies mag.
Um ehrlich zu sein, mochte ich den Torture Porn nie besonders, doch was hier auf der Leinwand geboten wurde, war nicht nur seiner Zeit voraus, sondern vermochte bisweilen auch alles bisher Dagewesene in Sachen Härte mühelos in den Schatten zu stellen.
Es geht um die bitterböse Sadistin Olga, entführte Frauen und eine Folterkammer, in der eine höhere Schlagzahl herrscht als in so manchem Hostel-Film. Bondage und SM werden salonfähig gemacht wohingegen die eigentliche Handlung lediglich darin besteht, die Leidensfähigkeit diverser weiblicher Opfer ins Unermessliche zu steigern.
Was die rein graphischen Schauwerte anbelangt, wurde Olga bereits unzählige Male in den Schatten gestellt. Unsere Hauptdarstellerin, die knusprige Audrey Campbell, hat nicht mehr zu tun, als die Peitsche zu schwingen und etliche, manchmal recht bizarre Folterwerkzeuge einzusetzen. Man könnte diesen Film in gewisser Weise als primitiv erachten und das ist er eigentlich auch. Was geboten wird, ist dennoch ein dreckiges Stück Kino, nach dem man vor allem zur damaliger Zeit äußerst lange suchen konnte. Heute ist Olga eine kleine Rarität und ein Mini-Klassiker für alle Freunde des schlechten Geschmacks.
7 solide Punkte. Feel the Whip!