Review

Der zweite Teil der Olga-Serie ist ein kleiner fieser Klassiker des frühen Underground-Kinos. Wer in den Sechzigern mal in Berührung mit Bondage oder SM kommen wollte, der wusste, an welche Adresse er/sie sich zu wenden hat. Im Großen und Ganzen läuft auch "White Slaves of Chinatown" nach dem bewährten Strickmuster ab: Diverse Damen werden entführt und ins Dungeon gebracht. Dort wartet Über-Bitch Olga auf ihre Opfer, wobei die Peitsche nur eines von vielen Gebrauchsmitteln ist...

Zuerst wird gekifft - dann gibt es Hiebe, Fesseln oder andere schmerzsteigernde Utensilien zu spüren. Damaligen Zeiten weit voraus, gehörten die Olga-Filmen mit zum Derbsten, was die Leinwand so zu bieten hatte. Einmal mehr vermengte sich eine die simple Crime Story um einpaar Entführungen mit den damals so beliebten Nudie Cuties und allerhand frauenfeindlichem Torture Porn, der allerdings die letzten und konsequentesten Details ausspart.

Wie immer kommentiert ein Sprecher aus dem Off das Geschehen während die hübsche Hauptdarstellerin Audrey Campbell für eine ansprechende Performance sorgt. Die Atmosphäre dieses C-Movies pendelt ständig zwischen Pulp, billig und düster hin und her. Dennoch oder gerade deswegen ist "White Slaves of Chinatown" fast schon einer der ganz großen Vorreiter der späteren Exploitation-Welle, die von Ilsa bis hin zur Black Emanuelle reichte.

Ausdrücklich sei erwähnt, dass es sich hierbei um derben Sexploitation, aber um keinen sozialen Kommentar handelt. Der Film ist politisch völlig bezugsfrei und sollte mit dem entsprechenden Sinn für Makaberes und gekonnt schlechten Geschmack konsumiert werden.

Fazit: Düstere Nummernshow als die Leinwand noch schön sauber war. Ultra-platte Story, aber eine kleine freche Böswilligkeit von einem Film. Geschmacklos und dennoch Kult. 8 von 10 Punkten.

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