Wir befinden uns im Jahre 1830. Ein junger Schriftsteller, der vorzugsweise über Hexen, Vampire und andere okkulten Märchen schreibt, begibt sich nach Österreich in ein kleines Dörfchen um dort dem verfallenen Schloss der längst verstorbenen Familie Kaltstein ein Besuch abzustatten, da es da laut Gerüchten der Einwohner Vampire geben soll. Was er dort vorfindet, ist aber bloss eine Lache Blut, was ihn kurz verwundert und daraufhin von 3 hübschen Frauen umgeben ist. Diese 3 Damen stellen sich aber eher weniger als Vampiren aus, sondern sind in Begleitung ihres Lehrers. Der Lehrer nimmt den exzentrischen Schriftsteller Le Strange mit auf sein Schulanwesen, dass überwiegend von Frauen beherbergt wird. Schon bald geschehen merkwürdige Dinge, nachdem eine blonde Schönheit (Die einzige blonde), die aussieht wie die verstorbene Carmilla Kaltstein, in der Schule eintrifft. Sofort wird Le Strange von ihr in den Bann gezogen und ist ihr unterworfen, wobei sich alszu früh herausstellt, dass Marcilla, in diesem Fall die blonde Schönheit, die wiedererweckte Carmilla ist, von deres Reanimierungszene auch die Blutlache im Schloss stammt. Seit jeher, zieht die schöne Vampirdame Carmilla (Marcilla) von ihrem Lehrer, ihrer Zimmergenössin und zuletzt von dem Schritfsteller die Aufmerksamkeit auf sich, als hätte Carmilla eine hypnotische Begabung ihre Opfer um den Finger zu wickeln. Nachdem der Lehrer und die Genossin vermisst werden und tot aufgefunden werden, geht der Schriftsteller den Dingen nach und nachdem er das Geheimnis seiner Liebe Carmilla gelüftet hat, scheint es ihm gar gleichgültig aufgrunddessen seiner fanatische Liebe ihr gegenüber, dass sie ihn direkt töten könnte.
Der Film beginnt reichlich atmosphärisch und spannend. Gezeigt wird eine perfekt inszenierte Wiedererweckungszene in der ein Mädchen ihr Leben lassen muss. Carmilla wird mittels Blut des Mädchens zum Leben erweckt. Handwerklich und genremäßig ist dies äußerst stimmig und kann grafisch absolut überzeugen. In diesem Film passt eigentlich alles. So verbindet Hammerfilm in diesem Machwerk gekonnt gewohnte Zutaten seines Könnens und fügt dem ganzen noch einen verruchten Charakter hinzu. So ist die Inszenierung der Marcilla so gewagt verrucht, so liebevoll grandios anzusehen, da werden die kühnsten Träumen eines Mannes war. Doch dieser Spätfilm Hammers stellt nich einen weiteren Beitrag dar, der verspielt, erotisch und verrucht daherkommt, er ist viel mehr. Mitunter ist es für mich einer der besten Filme Hammers über Vampirismus, nicht zuletzt weil es sich um eine überaus reizende Vampirdame handelt. Desweiteren mit gewohnt guten Kulissen und diesmal auch sehr sehr vielen Realaufnahmen, die sehr überzeugend sind, einer perfekt ausgeklügelten Story um Vampirliebe, Bann, und der Erotik einer Vampirdame, ähnlich wie sie in Bram Stokers Dracula dargestellt wird.
Fazit:
Hochatmosphärischer, schöner, erotischer und wirksamer Vampirfilm, der auch in dem überzeugt, was er sein will. Ein Gruselfilm, einer par excellence, im gewohnt stimmigen Umfeld. Goremäßig ist das für Hammerverhältnisse auch recht gut, brauch der Film aber eigentlich weniger. Gute Schauspieler, gute Szenarien, Kulissen, Masken, Score. Für Hammerfanatiker eh Pflicht, für Freunde gepflegten Grusel auch sehr sehenswert.
Perfekt zum Träumen und Verlieben. Besser geht es eigentlich kaum.
9/10