Handlung:
Die alte Feindschaft zwischen Deutschland und Frankreich ist auch 10 Jahre nach Ende des ersten Weltkrieges noch zu spüren. In der Nähe der Grenze sind auf beiden Seiten wirtschaftlich wichtige Bergwerke, die in Konkurrenz stehen und und auch unter Tage klar ihre Stollen abgrenzen.
Über der Erdoberfläche ist die Grenze überwacht und wann immer die Menschen aufeinander treffen, gewinnen die Ressentiments.
Durch ein Grubenunglück werden dann aber 600 französische Kumpels verschüttet. Die deutschen Kumpels beschließen daraufhin, mit ihrem Bergungstrupp über die Grenze zu gehen, um ihren französischen Pendants zu helfen.
Meinung:
Pabst hat bereits ein Jahr zuvor mit Westfront 1918 einen Film gedreht, der sich mit der deutsch-französischen Feindschaft und der Völkerverständigung auseinandergesetzt hat. Dies hat er mit Kameradschaft weiterverfolgt. Technisch, insbesondere für damalige Verhältnisse, sehr gut umgesetzt, ist Kameradschaft nicht nur ein einfaches Drama über ein Grubenunglück, inspiriert von einer realen Tragödie von 1906, sondern ein Film, der, kurz vor der Machtübernahme des Naziregimes, ein Plädoyer für ein internationales Miteinander darstellt.
Pabst stellt klar, dass beide Seiten trotz Verständigungsprobleme und alter Vorurteile, unterm Strich in einem Boot sitzen und eher durch Grenzen (reale und welche in den Köpfen) getrennt werden, als durch echte Unterschiede in ihren Sorgen oder ihrem Alltag.
Unterstützt wird das durch die konsequente Zweisprachlichkeit des Films, eigentlich OHNE Untertitel. Und man versteht trotzdem stets worum es geht.
Kurzum:
Wichtiger, gern vergessener Beitrag zur Völkerverständigung von Pabst. Sehr gut.