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„A Dirty Shame“ ist also nun die von seinen Anhängern erwartete Rückmeldung vom US-Regieantichristen John Waters. Ich denke, dieser Film soll eine provokante Satire auf die sexuelle Verklemmtheit der Amerikaner sein. Ich vermute, um einen Umdenkungsprozess einzuleiten und für mehr Freiheit zu sorgen. Ansonsten gäbe ein solcher Film wenig Sinn.

Um es kurz zu machen, dieser Film ist unglaublich primitiv, nur phasenweise auf eine zotige Art lustig, lächerlich billig runtergekurbelt und erschreckend harmlos. Die Story ist so unglaublich simpel, dass sich wohl kein anderer als Waters trauen würde, daraus einen abendfüllenden Spielfilm zu machen. Sie ist (mal wieder) gewürzt mit jede Menge fäkalen Späßen, die aber weder provozieren noch den nüchternen Zuschauer erheitern können.

Nun sollten Kloakenwitze aber wohl nicht die Hauptaussage des Films werden, sondern das an den Pranger stellen der sexuellen Verklemmtheit. Leider kann der geneigte Zuschauer auf die Idee kommen, dass die an frühe Genrebeiträge erinnernden Schilderungen sexuellen Verlangens, die Reduzierung der sexuellen Freiheit auf Randgruppen und das Umsichgreifen dieser Freiheit wie ein Krankheit untrügliche Zeichen dafür sind, dass auch mit Herrn Waters etwas nicht stimmt – vielleicht sogar noch weniger als mit der gescholtenen Moral Majority. Ich zumindest fand diesen Film unglaublich verklemmt. Nur riesige Brüste aufzukleben ist wohl kein Denkanstoß. Wer immer versucht, in diesen Film einen gesellschaftlichen Anspruch rein zu interpretieren lügt sich schlicht in die Tasche.

Also lassen wir den Film als das, was er geworden ist. Billige, triviale Unterhaltung, die nur schwerlich ohne Alkohol zu ertragen ist. Wer Spaß an pubertären Späßen hat, die sich zugegebener Maßen schon positiv von dem seichten American Pie-Niveau abheben, kann an diesem Streifen trotzdem seinen Spaß haben. Mir selbst war er zu billig und konnte keine meiner Erwartungen erfüllen. Deshalb bekommt er von mir auch nur 3 von 10 Punkten.

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