Boys, Girls & a Kiss (2000)

"Boys and Girls" soll wohl ein philosophischer Blick auf das Genre des Teenie-Beziehungsfilms sein, mit dem Freddie Prince jr. wohl sein Saubermannimage mit ein paar Ecken und Kanten versehen wollte.
Sozusagen ein "Harry und Sally", aber zwanzig Jahre vorher. Was wäre gewesen, wenn die sich nicht auf der Uni, sondern noch vor der High School getroffen hätten. Sie hätten sich wieder erst nicht leiden können, dann ständig Pech mit wechselnden Partnern gehabt, sich erst nicht getraut, dann ins Bett gefunden und später Angst gehabt, auch das könnte schief gehen. Bis zum Happy End halt.

Es ist die gleiche Storyline, aber leider eben ohne jedes Quäntchen Witz oder Realitätsnähe. Die Beziehungssabbeleien der Studenten und Studentinnen will man ihnen einfach nicht recht abnehmen, denn die beiden Lead Actors bzw. ihre Figuren sind so verkopft, dass da ja nichts draus werden kann.
Alles ist so wahnsinnig offensichtlich und platt, dass die vielen versuchten Beziehungen eher stören, als Entwicklungsprozess gewertet werden.

So müssen denn auch reichlich Nebenfiguren eingefügt werden, auf dass der Zuschauer noch ein wenig was zur Unterhaltung hat. Jason Biggs muss sich als Kommilitone von Prince durch diverse halbgare Comedyeinlagen zwängen, die wenigstens nicht so ganz Grossout sind, wie man hätte befürchten können. Im Nachspann folgt dann aber leider doch noch so ein Totalausfall. Alyson Hannigan speist man mit zwei schnellen Szenen ab und die hektisch-hibbelige Zimmernachbarin von Claire Forlani nervt langsam aber sicher bis aufs Blut, weil so ziellose, hektische, geistig vor sich hinblubbernde Blondinen jeden in den Wahnsinn treiben.

Ansonsten gibt es endloses Blabla, einiges an Tränen, nur keine erinnerungswürdigen Szenen, denn Prince ist nun mal ein konturenloser Strahlemann und Forlani kann hier auch nur hübsch aussehen. Was sie sich zu sagen haben (und das ist ne Menge) ist aber nur gehaltloses Zeug, endlos gedehnt über eine zu lange Zeit und einen zu gestretchten Film.
Andererseits gibt es vielleicht irgendwo ein paar verkopfte Diplomsozialpädagogikstudenten, die schon immer mal die pseudophilosophischen Seiten des Genres Teenie-Komödie ausdiskutieren wollten. Die dürften das hier als gnadenlose Parodie nehmen. Allen anderen gehen sämtliche Beteiligten bald tierisch auf den Sack. (3/10)