Vor der Hochzeit...09.07.2016
Erfolgloser geschiedener Schriftsteller begleitet seinen Freund, einen nicht mehr erfolgreichen Schauspieler, auf dessen letzter Woche vor der Hochzeit. Man reist durch kalifornische Weingüter, der Schauspieler hat Affären, der Autor lernt eine Kellnerin kennen. Und dabei spricht man dauernd über Wein.
Oscars hat der Film bekommen, da frage ich mich immer wieder, nach welchen Kriterien man diese Auszeichnungen vergibt. Sicher, Giamatti spielt den Verlierertypen gut, sicher, die Story ist ganz nett und aus dem Leben gegriffen, aber dennoch...man hat dieses auch schon einmal gesehen, insbesondere wenn man den Wein ins Zentrum rückt, nur hat mir Russell Crowe in Ein gutes Jahr besser gefallen. Auf der anderen Seite aber trinke ich furchtbar gerne Wein und kann daher die Dialoge bestens nachvollziehen. Es hat etwas, wenn in einem Film über die Lieblingstraube Blauburgunder philosophiert wird, das würde mein Schwager - ein reiner Biertrinker - allerdings ganz anders sehen.
Auch ist der Film in meinen Augen zu lang, die finale Episode mit der Kellnerin und dem Darsteller hätte einfach ersatzlos gestrichen werden können. Und so fängt aus Kritikersicht das Treiben spaßig und erfreulich an, hat sanfte Untertöne von Humor, wird dann aber etwas zäh und verliert gen Ende zu reichlich Drive - wenn es für den Autor nochmal knüppeldick kommt. Die vielen Höchstnoten kann ich nicht nachvollziehen, es ist ein netter Film, ein erfreulicher Zeitvertreib, aber kein Riserva, nur eine normale Stahlfaßabfülllung...7/10.