Review

American Cannibale

Eine Rocker-Sekte treibt in einer Argentinischen Gegend ihr Unwesen. Der Tagesablauf der Bande, angeführt vom einem Sadisten namens Satan, deckt sich mit Sex, Drogen, Raub und Mord. Auch Angelica, die Ex-Freundin eines Millionärsohnes, möchte in die Sektengemeinschaft aufgenommen werden. Satan wittert die große Chance an sehr viel Geld zu kommen... ofdb.de

Eigentlich habe ich mir dieses Glanzstück von Film nur aufgrund der Tatsache gegönnt, dass er eine der ersten Fakesnuff Szenen des Horrorfilmes hat. Dazu sage ich aber später mehr, da diese Szene mit dem Film an sich recht wenig zu tun hat.
Die Hauptgeschichte ist natürlich ein mehr als nur offensichtlicher Abklatsch der Manson Thematik und wurde von 4 Regisseuren bewerkstelligt. Ja, richtig gehört: 4 Leute waren das ausführende Organ dieses Filmes! Die Rohfassung ging auf das Konto des Ehepaares Findlay, ist beim Testpublikum aber ganz übel gefloppt. Ein paar Jahre später haben sich zwei weitere Filmemacher dran gesetzt und einige Szenen nachgedreht, bzw. Elemente aus dem Findlay-Film eingesponnen. Ich erspare mir die Bemerkung, dass der Film so wie er jetzt ist, wie ein einziger Flickenteppich wirkt.
Die Qualität des Bildes wechselt dauernd und eigentlich hampelt die Sekte bloß von einem Verbrechen zum anderen. Zwischendurch gibt's noch Ketchup-Blut-Eskapaden oder Angriffe des Plastikmesser, gespickt mit Filmmusik, welche deutlich Steppenwolf's "Born To Be Wild" aus "Easy Rider" adaptiert. Aber das ist nicht der Grund, weswegen man sich "American Cannibale" oder "Snuff" ins Regal stellt...
Wie schon erwähnt gibt es am Ende des Filmes eine recht bekannte Pseudosnuff Szene, die wie etwas später bei "Guinea Pig 2 - The Flower Of Flesh And Blood" oder bei den von Fred Vogel inszenierten Videos der Death Metal Band "Necrophagia", sogar das FBI auf den Plan rief. Im Prinzip filmt die Kamera aus der letzten Szene hinaus in den Produktionsraum, wo sich das Filmteam schließlich eine Assistentin schnappt und 'dezent' über den Jordan befördert. Auch wenn die Effekte mit einem halbwegs geschulten Auge zu durchschauen sind, so staunt man doch nicht schlecht wenn die Foltereinlage über den Bildschirm flimmert. Vorallem weil der Sadismus wirklich beachtlich ist.

Einen anderen Grund sich den Film anzusehen, kann ich leider nicht nennen. Den Kannibalen in "American Cannibale" sucht man vergeblich, weswegen Titel Nummer 2 ("Snuff") der wesentlich passendere ist. Der eigentliche Film ist bemerkenswert öde und wirkt zusammengewürfelt, was mich letztendlich dazu bewegt zu sagen, dass man diesen Film getrost auslassen kann ... außer man steht auf 70er Jahre Folterfilmchen wie "Last House On Dead End Street", denn dann könnte man zumindest mit den letzten 3 Minuten etwas anzufangen wissen.

3/10

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