„Du sollst nicht töten“ ist nicht das einzige Gebot, das der irre Priester(!) Meldrum immer dann verletzt, wenn in ihm die Sinnlichkeit ausbricht. Gierig macht er sich an junge Mädchen heran und benutzt ihre Beichten, um sie zu erpressen. Wenn es ihn allerdings richtig überkommt, dann schreckt er auch nicht vor Gewalt zurück, um sich Befriedigung zu beschaffen…
Was Pete Walkers Exploitation-Krimi „Das Haus der Peitschen“ für den britischen Srafvollzug war, ist der vorliegende Film für die katholische Kirche. Bewußt das Tabu zerstörend erzählt Walker eine intelligente und tiefgründige Geschichte um die Verfehlungen eines Kirchenmannes, die auch in formaler Hinsicht adäquat umgesetzt ist. Obwohl die für den Regisseur typischen Splatterszenen natürlich auch hier nicht fehlen (Merkmal: einfach aber wirkungsvoll), ist „Das Haus der Todsünden“ eher in der Tradition altenglischer Mysterythriller zu sehen. Hierzulande schnell als billige Sensationsmache verschrien und dementsprechend vom Videoanbieter verramscht, ist der Film vom Thema her mit Sicherheit das zentrale und aussagekräftigste Werk des Regisseurs, zumal das bitterböse Ende genau jenen Umstand überspitzt andeutet, der sich auch hierzulande in solchen Fällen (Vergewaltigungen durch Priester etc.) bereits breitgemacht hat: Das Vertuschen solcher Dinge seitens der Kirche. Mit Anthony Sharp, Susan Penhaligon, Stephanie Beacham, Sheila Keith u.a.
© Selbstverlag Frank Trebbin