Zum dritten Mal rückt Scharfschütze Thomas Beckett aus und zum dritten Mal ist das filmische Ergebnis mehr als aktzeptabel. Natürlich fehlt mittlerweile dem "Mitt-Fünfziger" Tom Berenger ein wenig die natürliche Frische aus dem 93er-Erstling aber wir alle werden schließlich älter und insbesondere im Hinblick auf so manches Gekröse eines ebenfalls in die Jahre gekommenen Steven Seagal ist das hier Gebotene doch beachtenswert.
Im Vergleich zu den Schauplätzen der ersten beiden Sniper-Filme ist die Wahl des Schauplatzes Vietnam in jedem Fall gelungen und eine weitere nette Abwechslung zu den bisherigen Einsatzgebieten Süd-Amerika und Osteuropa. Zusätzlich wird in kleinen Rückblenden und dem eigentlichen Missions-Ziel eine Verbindung in Becketts eigener Vietnam-Vergangenheit hergestellt - ein weiterer Atmosphärebonus. Regisseur P.J. Pesce liefert hierzu dann auch sehr stimmige Bilder ohne große CGI-Effektorgien. Vielmehr gibts handgemachte Action, die zudem ansprechend hart rüberkommt: Geboten werden teils erstklassig choreogrpahierte Shoot-Outs, eine Portion Prügel und einige wenige Explosionen. Schade bloss, daß die Action ingesamt doch etwas kurz kommt! Von allem ein bisschen mehr wäre sicher nicht verkehrt gewesen, zumal einige Actionszenen, wie beispieslweise eine ganze Abschusserie durch Beckett im Dschungelkrieg, etwas eintönig geraten sind.
Trotzdem: "Sniper 3" weiss zu gefallen. Die technische Umsetzung ist gelungen, die Story zwar wenig innovativ aber zweckmäßig und auch die schauspielerischen Darbietungen gehen für B-Verhältnisse voll in Ordnung. Sniper Berenger überzeugte mich bereits im ersten Teil und auch hier ist er geradezu prädestiniert für diese martialische Rolle, diesmal sehr gut ergänzt durch Buddy Byron Mann. Auch wenn Berengers Rolle hier ein wenig das Charisma fehlt: Für mich ist er einer der letzten großen Actionhelden...