Review

Vom Streben nach der Familienehre…11.07.2008

Anfang der neunziger Jahre gab es einen großen Haufen Filme, die sich auf die eine oder andere Art mit dem Thema Kampfsport beschäftigten. Viele dieser Streifen waren einfach nur schlecht, und die erste Viertelstunde dieses Streifens hier ist von solch derartiger unterirdischer Qualität. Wir sehen: einen unglaublich schlecht getricksten Flugzeugabsturz, darauf folgend den ersten Filmauftritt von Mark Dacascos, der dem Begriff Charge eine ganz neue Bedeutung verleiht, ein Lovepet, getarnt als Photographin, welches einen ersten Aufritt mit ganz schlimmer Musik unterlegt hat…und insgesamt einen Film aus der Hölle der C-Movies. Kann das besser werden? Immerhin sitzt ein Herr Firstenberg auf dem Regiestuhl…

Die Geschichte ist genregemäß sehr überschaubar. Ein adoptierter Sohn namens Drew macht in der Kampfsportausbildung des Adoptivvaters eine bessere Figur als das eigene Kind, also bekommt der Stiefsohn das Familienschwert. Dieses wird eines Tages geraubt, und der Stiefsohn sowie der Zuschauer wissen sogleich, in welche Hände es gefallen ist, denn mittels der schlechtesten Traumsequenz der Filmgeschichte werden wir aufgeklärt. Es gilt nun also, das Schwert zurückzubekommen, und der Weg zu diesem Ziel führt in die Türkei. Dort aber lauert zunächst eine wirklich grausig inszenierte Liebesszene…und schon sind dreißig Minuten Lebenszeit vergangen, ohne daß man als Betrachter wirkliches Vergnügen gehabt hat. Aber noch hat der Film ja Zeit…aber wir wissen es schon – es wird nicht besser werden, denn die Türkei besteht aus Archivaufnahmen, einer Bar und einer Lagerhalle…

Und als Drew gezwungen wird, an einem illegalen Kampfsportwettbewerb mit Schwertern genau in jener Lagerhalle teilzunehmen, sind wir endlich da, wo wir eigentlich sein wollen, mitten im „Bladesport“- Genre. Dummerweise aber ist ja das Lovepet auch noch in Gangsterhänden gelandet, und so wird weitere Filmzeit auf die so unwichtige Dame verschwendet. Was will uns der Film eigentlich zeigen? Frauen? Kampfsport? Schwerter? Kurz gefaßt: zwei Stiefbrüder müssen erst ins Finale eines Schwertgefechtels kommen, um die Familienehre wieder herzustellen. Bis es soweit ist, sehen wir grunzende Riesen aufeinander einschlagen, die allesamt aus dem Sandalengenre stammen könnten, und dabei ist auch noch eine weitere billige Kopie, nämlich die des tumben Amerikaners aus „Bloodsport“. Kurzum, auch nach dreißig Minuten wird es nicht besser, der Film sollte lieber in dunklen Regalen verschwinden, zumal darstellerisch überall das nackte Grauen regiert. Da gibt es viel bessere Vertreter…mit mehr Action und besser inszenierten Kämpfen, denn hier ist einfach alles nur billig, kopiert und unerfreulich, eine weitere Verschwendung kostbarer Lebenszeit - 3/10.

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