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Das Bergfest ist vorbei und prompt rollt die Saga um die SDU Truppe von Stone [ Michael Wong ] und seinen Mannen. Die Einheit spielt hier zwar nur eine untergeordnete Rolle und tritt bis auf Freizeitgestaltung nur am Ende kurz in Erscheinung; aber das stört nicht, da es bisher meistens sowieso nur um deren Privatleben und etwas Training [ = Laufen um den Block ] ging.

Hierbei greift die Handlung vermehrt auf die bisher beste Episode New Option 3 – Puppet Hon zurück und stellt damit die zweite Doppelfolge dar, wobei nicht nur materiell sondern auch formell fortgesetzt wird. Allerdings ist diesmal der Zeitsprung ein kleines Hindernis und wird beileibe nicht so leicht überwunden wie in dem ersten Zweiteiler New Option 2 – Run and Shoot zu New Option 5 – The Revenge. Wo dort ein simples Ereignis schnell wieder aufgegriffen werden konnte und sowieso nur als Initiator galt, ist hier ein aufgebauter Topos das Fundament, das nicht so rasch und vor allem nicht mit allen Einzelheiten in Erinnerung gerufen werden kann, so dass die inhaltliche Geschlossenheit etwas leidet. Das ist aber auch schon der einzige grobe Knackpunkt, ansonsten funktioniert der Teil für die Reihe ausgesprochen gut und demonstriert bisher am besten die Möglichkeiten, die bei narrativer Ausschöpfung und etwas mehr Akzentuierung der Regie durchaus in dem Projekt stecken.

Bereits der Opener wirkt mal etwas filmischer als sonst und kann gut die Weichen für die folgende Handlung aufbauen: Hon Gin [ Raymond Wong ], Senior Inspector der OCTB, streckt wieder seine Fühler in Richtung Jason [ Benny Lai Chun ] aus. Dieser hat als Sohn vom Triadenboss Fatso [ Wong Tin Lam ] offiziell die Geschäfte übernommen, wobei er es allerdings nicht so wirklich mit der Ganovenehre hält und deswegen drei missmutige Mainlander auf den Fersen hat. Derweilen schliddert Hon Gin durch einige unglückliche Missverständnisse und auch eigener Schuld wieder vermehrt in die Fänge von Fatso, der ihn am Ende nicht nur richtig fest in der Hand hat, sondern auch ein totes SDU Mitglied präsentiert.

Sogar der Cliffhanger ist hier exakt gesetzt und entschädigt für den zwischenzeitlichen Leerlauf, wobei man aber guthalten muss, dass für eine personenbezogene Geschichte auch die Füllszenen nicht unwichtig sind. Zumal sie hierbei mit einigen Ausnahmen [ der 5minütige ‚Vorbereitungswitz’ ] auch schicksalhaft miteinander verwoben sind und damit gut in die Rahmenhandlung passen. Auch sonst wird indirekt ergänzt oder teilweise sogar erst verursacht; da hat man schon weitaus unnötigeres in vorangegangenen Folgen gesichtet. Zur grossen Freude wird die leblose Beziehung Stone – Ann [ Suki Kwan ] nach dem Tod einer Freundin erstmal auf Eis gelegt und damit beide Charaktere so gut wie ausgenommen; die Konzentration auf den in letzter Zeit vernachlässigten Hon Gin erweckt eindeutig mehr Interesse und bringt auch Düsternis und etwas Aggressivität ins bisher recht dröge Geschehen.
Der Soapanteil hält sich diesmal stark in Grenzen, das Setting Polizeifilm rückt auf der Ebene des micronarrative viel stärker ins Blickfeld und treibt die Handlung auch dahin, wo sie soll. Es hat sich erstmal ausgeschmust.

Natürlich werden auch hier einige neue Details eingefügt, die allerdings noch kaum zur Geltung kommen und deswegen bei fortsetzungsunabhängiger Sichtung eher wegen ihrer ungenügenden Erzählweise auffallen. Da ist vor allem der kaum angerissene Subplot um Stone’s Freund und Priester Hank [ Edmond Leung ], der vor Jahren von der SDU in die Kirche wechselte, aber noch erstaunlich gut mit dem Scharfschützengewehr umgehen kann und auch sich auch beim Schiesstraining als ernstzunehmend erweist. Der Plot wird in wahrscheinlich in New Option 7 – Confrontation fortgeführt.

Aufgrund der besseren Handhabung der eigentlichen Themen und zuweilen auch gut gesetzter Spannungselemente stört es hier auch nicht, dass sich die Action wie gewohnt zurückhält und ästhetische Mittel beschränkt sind. Die recht ruhige Art von Aufbau und Konstruktion wirkt auch mal nicht hinderlich, solange man sich eben auf das Wesentliche beschränkt.
Kann man nur hoffen, dass es beibehalten wird.

4,5

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