Für die Freiheit... auch unter den Herrenröcken!
Mit „Braveheart“ dachte Gibson groß,
gab er der Subtilität einen starken Todesstoß.
An der Wahrheit kann sich das Epos zwar nicht messen,
zu sehr ist Gibson von seiner Figur, dem Film und nicht der schottischen Geschichte besessen.
Doch wer braucht’s schon dezent oder wahrheitsgetreu,
dachte „Braveheart“ das Schlachtenepos sicher nicht neu,
zieht Gibson sein Ding gnadenlos durch, ohne Angst oder Scheu.
„Braveheart“ ist drei Stunden Schwartenkrachen ohne Bremse,
da scheppert’s von den Highlands bis an die Themse.
Voller Gefühle, voller großer Gesten und noch größerer Reden,
wenn Wallace voranläuft, spürt man quasi auch im Wohnzimmer den Boden beben.
Gibson macht keine halben Sachen, weder auf dem Schlachtfeld noch im Schlafgemach,
nach seinem Ein-Mann-Rachefeldzug liegt halb England brach.
Spaß beiseite, das Ding ist Hollywoodkino vom Feinsten und riesig gedacht,
heutzutage wird derart eigentlich nicht mehr gemacht.
Von vorne bis hinten rund, nachvollziehbar und heroisch,
keiner außer Gibson ist in Sachen Gewalt wohl so stoisch.
Für die Freiheit, das Vaterland, die Unabhängigkeit und die Ehr,
man sah selten mehr Entschlossenheit im Gesicht eines Heer.
Damals im Kino und im TV ein Event,
kein Wunder, dass heutzutage jedes Kind William Wallace kennt.
Etwas Schmachten, etwas Schlachten, die Balance stimmt,
seltsam, dass sich kaum einer ein Beispiel an dem „Lethal Weapon“-Star nimmt.
Er scheint Hollywood noch zu fühlen wie vor 60 Jahren,
und scheint sich über den Kern seiner Vision jederzeit im Klaren.
Das ist mehr als Edelkitsch, das lässt keinen kalt,
dieser Ruf nach Freiheit noch immer durch Großbritannien schallt.
Selbst wenn es in echt wohl ziemlich anders war,
ist der Kern der Sache hier nach dennoch jedem klar.
„Braveheart“ ist schmutzig und brutal, nicht steril und safe wie heute so viel,
man meint zu sehen, einen längst ausgestorbenen Stil.
Und ein Wort noch zu James Horners Kompositionen,
sie sind traumhaft, einzigartig, groß, würden allein den Eintritt lohnen.
Fazit: ein unsterbliches Epos, das Tränen in Sturzbächen über die meterdicke Gänsehaut laufen lässt. Besser werden Filme nicht. Egal ob Emotionen, Figuren, Bilder, Töne oder Schlachten, hier hagelt es Superlative. Mel Gibsons Meisterwerk!