Schottland im 13. Jahrhundert. Der englische König Edward I. führt ein brutales Regiment über das Land. Als William Wallaces Frau von Truppen ermordet wird, schwört er auf Rache und sagt der britischen Krone den Kampf an. Die Freiheit und Unabhängigkeit seines Landes zu erkämpfen ist sein Ziel. Seine Leidenschaft und sein Mut inspiriert die Menschen, sich ihm anzuschließen und sich gegen die Engländer zu erheben. Edward I. erkennt in Wallace einen gefährlichen Gegner und schickt seine Schwiegertochter, die französische Prinzessin Isabelle, als Vermittlerin zu Wallace. Aus dieser Begegnung wird eine Freundschaft, die sich in leidenschaftliche Liebe verwandelt. Doch nicht nur gegen die Engländer hat Wallace zu kämpfen. Auch die schottischen Adligen verfolgen eigene Interessen. Doch ohne ihre Unterstützung kämpft William einen verlorenen Kampf.
Für den epischen Freiheitskampf der Schotten gegen die englischen Besatzer nahm sich Mel Gibson fast drei Stunden Zeit, die Geschichte des schottischen Helden William Wallace, mal mehr mal weniger historisch genau, ins Kino zu bringen. Da ist ein Blick zu Wikipedia nicht uninteressant. Während Gibson hier ein heroisches "Freiheit" kurz vor dem Tode brüllt, sind die schriftlich überlieferten Worte vielmehr „Ihr englischen Hunde ihr, verweichlichte Huren seid ihr, küsst meinen schottischen Hintern und seid stolz darauf, dies tun zu können, etwas Besseres kann einem jämmerlichen Engländer nicht passieren!“
Braveheart kann man sicher viel vorwerfen, man watet knietief durch Klischees, alle Schotten sind Helden und alle Engländer miese Schweine, man kann auch von einem Mel Gibson Egoprojekt sprechen, so oft wie er hier heroisch sich in Großaufnahme projiziert, die Love Story wirkt aufgesetzt und die historische Genauigkeit wird gerne mal zurechtgebogen, wenn es die Dramaturgie verlangt, aber man würde einen tollen Film verpassen, wenn man ihn darauf reduziert.
Selten haben drei Stunden Geschichtsunterricht so viel Freude gemacht wie hier. Besonders die Schlachten von Stirling und Falkirk wurden sehr gut eingefangen und es darf auch sehr dreckig gestorben werden. Lob gilt aber generell für die Kameraarbeit, die schottischen Highlands sehen toll aus, auch wenn sie in Wirklichkeit von irischen Landschaften gedoubelt wurden. Fünf Oscars sprechen da eine recht klare Sprache. Klarer Daumen hier nach oben, auch wenn man die eine oder andere Passage straffer gestalten könnte.
9/10