Abt. Nekrophilie in der Pathologie ist optimierte sexuelle Synergie
Ein normaler Arbeitstag in einem spanischen Leichenschauhaus: der Leichnam von Marta Arnau wird von einem jungen Angestellten des Leichenschauhauses mit einer Bahre in ein Kühlhaus gefahren. Diese kam bei einem Autounfall gewaltsam zu Tode. Ein Arzt übergibt den Hinterbliebenen, die ihre Leiche vermutlich gerade identifiziert haben, ihre Kette mit einem Kreuz als Anhänger.
Ich hab den Film zum zweiten Mal inzwischen gesehen, hab aber trotzdem keinen Plan was die Macher uns hier mitteilen wollen. In der halbstündigen Laufzeit gibt es keinerlei Anflug von einer erzählten Geschichte im klassischen Sinne. Von irgendeiner Art Aussage oder Message ist keinerlei Spur vorhanden, aber wenigstens kann man nicht über schlechte Dialoge meckern, denn das Ganze wird auch noch ohne ein gesprochenes Wort präsentiert. Ich kann beinahe bildhaft Regisseur Nacho Cerda hören, wie er grinsend dachte, so lieber Zuschauer mach selber was draus.
Wir befinden uns in einer Pathologie, bei der zunächst zwei männliche Körper seziert werden. Eingeweide werden entnommen und wieder zurückgelegt und zugenäht (Sinn, wo bist du???), Schädel aufgesägt, der Goldring geklaut und auch sonst alles was das Leben eines Leichenschnipplers erfreut. Das Blut fließt reichlich und ich wartete eigentlich ständig auf die Einstellung in der wenigstens einer der Vollzeit-Frankensteine mittendrin genüßlich ins Pausenbrot beißt. Wie gesagt, warum, wieso und weshalb, keiner sagt es uns.
Um die Suhlerei auf das nächste Level zu heben halbieren wir die Anzahl der Pathologen und bringen einen weiblichen Körper ins Spiel. Das bringt den jungen Tranchierer gleich mal so richtig auf Touren. Da muß doch gleich mal mit dem großen Messer und Schmackes da hinein, wo die Babys hinauskommen. Kapieren muß man das kaum, entweder ist Vaginalgulasch gesundheitsfördernd oder man muß bei Toten die reale Penetration (die natürlich später auch noch kommt) auf die Weise vorbereiten, bin auch zu faul grad bei Nekophils-R-Us.com die entsprechenden Praktiken zu googeln. Abschließend noch schnell das Herz püriert, denn der Hund soll auch was davon haben. Der Mann hat sichtlich Spaß an der Arbeit und das im doppelten Sinne.
Lobend darf man immerhin erwähnen, das hier nicht irgendwelche Amateurschmodderer am Werk waren sondern sichtlich erfahrene Filmmacher. Die Props sehen wirklich beinahe lebensecht aus, aber auch die Kamera und die Darsteller wirken sehr professionell. Man lernt dabei sogar so interessante Sachen wie das ein Gehirn knapp 1,3 Kilogramm wiegt, Perverse am liebsten Kameras von Nikon benutzen und Pathologen niemals Geld für Hundefutter ausgeben müssen.
Empfehlen kann man diesen Kurzfilm aber sicher den Splatter Fanatikern. Hier bekommt man wirklich nur die Essenz geboten und muß sich nicht von so überflüssigen Kinkerlitzchen wie einer Handlung aufhalten lassen. Ansonsten fällt mir aber kein vernünftiger Grund ein, sich Aftermath anzuschauen.
3/10