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Als „transaggressive Filmkunst“ und keineswegs mit Effekthascherei zu verwechseln, ist dieses visuelle Meisterwerk des spanischen Filmemachers Nacho Cerdas zu bezeichnen. Zu professionell und detailgetreu sind die bewegten Bilder, die uns schonungslos auf einen Zick Zack Kurs zwischen Faszination und Ekel an diesem Abend leiten. Eine fast schon erschreckende Ahnung zur Realität des gezeigten, vermittelt selbst abgebrühtesten Cineasten ein flaues Magengefühl, wie es wohl wenige Filme hervorzurufen vermögen.Dazu untermalt ein Perfekter die Stimmung auf einer Linie haltender Soundtrack diese kalten in Kunstlicht eingehüllten noch lange nachhaltigen Bilder. Die Geister, die man rief und an diesem Abend wohl nicht mehr loswerden wird. Und genau das ist es was einen guten Film auszumachen vermag. Wenn er nachhaltig im Gedächtnis bleibt und zum nachdenken anregt.Eine Pathalogie.Emotionslos und fast dokumentarisch sieht man bei der Sezierung von Leichen zu. Kameraführung und Beleuchtung, sowie Special Effekts suchen in diesen laufenden Bildern ihresgleichen.Das Gefühl zu nah an der Realität zu sein, um das gezeigte als Pervers abzutun. Zu einfach wäre die Lösung der Konfrontation zu umgehen und abzuschalten.Feierabend.Doch ein Kollege bleibt heut etwas länger da.Hinter verschlossenen Türen sehen wir zu,wie er sich an Marta sexuell vergeht.Ihren Namen werden wenigstens wir nicht so schnell vergessen,denkt man sich.Mitfühlend mit der verstorbenen und entstellten Frau.Und überhaupt.Extremst mit dem Thema Nekrophilie konfrontiert, werden wir mit dem Gefühl der Normalität zum gezeigten „düsteren Kammerspiel“nach 31 Minuten entlassen. Wie der Pathologe nach getaner Arbeit,völligst relaxt zu Haus die Füße auf den Tisch legt,nachdem er Martas Herz an den Hund verfüttert hat.Und man denkt vielleicht.Der Nachbar von Haus Nr.16.

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