Review

"Aftermath" ist ein einzigartiges Werk und absolutes Pflichtprogramm für alle aufgeschlossene Cineasten.

Nacho Cerdàs Meisterwerk lässt sich nicht wirklich kategorisieren, der geniale Stil des Regisseurs lässt sich kaum vergleichen. Eine solch brillante Optik (35mm) können nur die wenigsten unabhängig produzierten Filme aufweisen, nur "Subconcious Cruelty"kommt ein wenig an die visuelle Perfektion heran. Kameraführung und Schnitt sind ebenso vollendet wie die krassen Effekte.
Die sehr realistischen und schonungslosen Darstellungen der Autopsien sind keineswegs voyeuristisch inszeniert, sondern wirken im Gegenteil sehr beklemmend. Trotz dieser Detailfreudigkeit bringt Cerdà sein Thema dem Zuschauer sehr subtil nahe und lässt sich die nötige Zeit. Langweilig wird "Aftermath" nie obwohl er natürlich auch nicht unterhält.
Musikalisch untermalt wird der dialogfreie Film von epischer, wuchtiger Musik (diesem Stil bleibt der Regisseur in seiner kompletten Todes-Trilogie treu),
gedreht wurde an Originalschauplätzen und unter Beratung mehrerer Pathologen.

Besonderes Lob geht an Pep Tosar, der eine schauspielerische Meisterleistung vollbringt. Er schafft es nur mit seinen ausdrucksstarken Augen (so ziemlich alles was man die meiste Zeit von ihm sieht) seine Figur erschreckend perfekt darzustellen.

Auch das für Cerdà typische Fehlen von Dialogen passt perfektzum Grundton des Films, jedes gesprochene Wort wäre zuviel gewesen. Der Inhalt ist dermaßen vielschichtig das sicher eine längere Analyse mit mehreren Interpretationsansätzen angemessen wäre. So überzeugt "Aftermath" nicht nur optisch sondern auch inhaltlich perfekt.

Fazit: Ein genialer Kunstfilm der von Cerdàs nächstem Film "Genesis" sogar noch getoppt werden konnte.

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