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„Quick – Die Kopfgeldjägerin“ kann zwar eine ganze Reihe von Darstellern mit reichlich B-Erfahrung und einigen Nebenrollen in Hollywood auffahren, aber was Großes ist nicht entstanden.
Schon der Auftakt zeigt, dass man hier das Potential nicht voll ausgeschöpft hat. Killerin Quick (Teri Polo) erledigt im Auftrag der Mafia eine Zielperson in einem Modegeschäft. Dieser macht sie natürlich erst an und winselt dann um Gnade, wenn sie die Knarre zückt. Doch dieses bisschen Miniaction reißt echt noch keinen vom Hocker, da mögen sich die Macher noch so einen Ast freuen, dass Oberblondine Teri Polo hier anfangs nur mit schwarzhaariger Perücke rum läuft.
Dann werden die üblichen Verdächtigen vorgestellt, darunter Quicks Auftraggeber, der Mafiaboss Matthew Davenport (Robert Davi), Quicks Lover Muncie (Jeff Fahey) und andere illustre Gestalten. Die brauchen ja jetzt einen Grund, sich im Laufe der Handlung alle gegenseitig umzubringen und da kommt Davenports Buchhalter Herschel Brewer (Martin Donovan) ins Spiel: Er klaut Davenport Geld und das will der natürlich wiederhaben. Superoriginell, was?

Quick soll den Buchhalter lebend aus der Obhut der Behörden holen, bei denen der Flüchtige Schutz gesucht hat. Über Muncie, seines Zeichens halbseidener Polizist, bekommt sie Brewers Aufenthaltsort heraus und fährt mit einem Vertrauten Davenports dorthin. Doch Quick merkt, dass sie nach Erledigung des Auftrags das Zeitliche segnen soll, krallt sich Brewer flüchtet mit ihm – worauf sie bald die ganze Horde an Nebenfiguren im Nacken…
Wenn irgendwas an „Quick“ interessant ist, dann die Tatsache, dass der Film schon etwas vom Tarantino-Style hat, bevor Tarantino wirklich populär wurde. Denn 1993 war bisher nur sein „Reservoir Dogs“ erschienen und sein „Quick“ nicht unähnliches Drehbuch zu „True Romance“ wurde gerade erst unverfilmt. Doch coole oder absurde Gangster, ein paar visuelle Spielereien (z.B. die überraschend bunten Credits) und die offensichtliche Huldigung klassischer Verbrechergeschichten – von der Art her nutzt „Quick“ dieselben Stilelemente noch bevor sie von Tarantino populär gemacht wurden.
Warum man diesen Film dann doch vergessen hat, liegt vor allem der schlappen Story, die klassische Gangsterstoffe eher nacherzählt als ironisiert. Alle Parteien jagen das ungleiche Paar aus Killerin und Buchhalter, die sich (natürlich) im Laufe der Handlung ineinander verlieben, und es gibt solange Tote, bis alle Interessenkonflikte aus der Welt sind. Regisseur Rick King hat das alles zwar durchaus kurzweilig gemacht, nur Spannung kann er bei weitem nicht erzeugen. Zwar peppt etwas Witz die Geschichte auf (vor allem Davi als Pseudo-Pate kann mit ein wenig Understatement punkten), aber ist zu wenig um die Storyschwächen wirklich auszubügeln.

Auch als B-Actionfilm kann „Quick“ nicht so bestehen, denn dafür sind die Konfrontationen zu dünn gesiedelt. Wenn dann mal die Knarre aus dem Halfter gezogen wird und die Kugeln fliegen, dann merkt man, dass Rick King durchaus solides Handwerk abliefern kann. Denn mit ein paar nett blutigen Einschüssen sowie sparsam eingesetzten Stilmitteln sind die Shoot-Outs für den Genrefan ansprechend. Leider sind die Ballereien aber nicht spärlich gesät, sondern auch kurz, was nicht gerade hilft. Vor allem der Showdown mit dem üblichen Tod-Vortäuschen ist enttäuschend schnell vorbei.
Teri Polo liefert eine ganz passable Performance ab und kann einige Facetten ihrer Figur gut rüberbringen (z.B. Quicks Mangel an Bildung), doch die toughe Killerin will man ihr schlussendlich nicht abnehmen. Robert Davi hingegen ist klasse, während Jeff Fahey einen lediglich passablen Schmierlappen abgibt. Martin Donovan ist farblos, aber Tia Carrere verleiht ihrer Nebenrolle noch ordentlich Profil. Die Nebendarsteller geben auch solide Klischeeperformances ab.

Unterm Strich mittelmäßiger Mix aus B-Action und Gangstergroteske. Durchaus nett erzählt und mit ein paar ordentlichen Einfällen, aber weder spannend noch actionreich genug um gut zu sein.

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