Autsch, das tat weh. Nicht einmal passionierte Genrefreunde werden an diesem wirklich sehr peinlich und armselig inszenierten B-Movie Spaß finden. Denn wo Dilettantismus, Sparmaßnahmen und eine billige Story vorherrschen, kann man gute Szene mit der Lupe suchen. „Cyber Vengeance“ von J. Christian Ingvordsen, auf dessen Kappe auch die ähnlich miesen „Airboss“ – Filme mit Frank Zagarino gehen, hat nun außer einem Cameo von Matthias Hues („Dark Angel“, „Bounty Tracker“) und Ex-Bond-Bösewicht Robert Davi, der böse abrutschte und hier nur Zigarren rauchend als Mastermind in der Ecke hockt, wirklich Nichts anzubieten
Virtual Reality war eigentlich sehr kurzlebige und wenig erfolgreiche Trenderscheinung der Neunziger, die sich einige B-Produktionen mieser Kaliber zum Anlass nahmen, höchst billige Filme vom Stapel zu lassen, zu denen leider auch „Cyber Vengeance“ gehört.
Hier entdeckt der Spiele-Geek Will (J. Gregory Smith, „The Outfit“, „Dangerous Affairs“), dass der Virtual Reality – Guru Crowley (Davi) aus von ihm betriebenen VR-Gefängnissen, in die Verbrecher der Zukunft inhaftiert werden, regelmäßig Gefangene abzweigt, um sie für seine tödlichen Spiele im Cyberspace, Menschenjagden, zu missbrauchen. Crowley will den unliebsamen Mitwisser ausschalten, indem er Will auch in so ein Spiel integriert...
Infolge dessen schießt sich Will zusammen mit ein paar Häftlingen, die er während seiner Zeit als Wärter in den Gefängnissen knapp kennen lernte, durch diverse historische Schauplätze, die alle eines gemeinsam haben: Gewalt und tödliche Waffen – und miese Kulissen.
Dass der Funken dabei nicht überspringt ist nur folgerichtig, weil die Ausstattung der Zukunft oder der diversen geschichtlichen Szenarien schlicht unter aller Sau ist und die Kämpfe monoton einstudiert ablaufen. Schon der Einstieg, immerhin noch ein wenig mit Martial Arts beschäftigt, gibt sich mit einer nicht vorhandenen Choreographie hemmungslose Blöße und so soll es weiter gehen.
Wer den Unfug ohne einen verlockenden Blick auf die Vorspultaste übersteht, verdient Respekt, denn „Cyber Vengeance“ behält sich leider nicht einmal Trash-Appeal vor, um zumindest unfreiwillig komisch zu sein, sondern langweilt nur mit seiner ständigen Einsilbigkeit, den unattraktiven Kulissen und den anödenden Wiederholungen der immer gleichen Flucht vor einer Gruppe Jäger durch diverse Kapitel der Menschheitsgeschichte.
Dabei noch von Unterhaltung zu sprechen ist ein Hohn und ich bin wirklich kein Kostverächter was solche Filme angeht, aber wenn die finanziellen Mittel leider genauso beschränkt wie die Fähigkeiten des Regisseurs sind, sollte man sich vielleicht doch ein zweites Mal überlegen so einen Unfug zu realisieren. Denn eine Zielgruppe kann der Film nicht ansprechen, weil er für B-Action-Fans einfach keine Action bereithält und für Trash-Fans einfach zu unspektakulär, öde und limitiert ist. Nicht einmal die nun wirklich ideenlose Story lädt zum Mitlachen ein.
Fazit:
So behält sich selbst der Genrefreund nur einen Blick vor, um zumindest alle Auftritte von Matthias Hues, um den es mir hier ein wenig Leid tut, mal gesehen zu haben und endlich zu wissen, wie tief man trotz eines starken Engagements bei der Bond-Franchise sinken kann. Ein B-Movie mit miesen Sets und unterirdischer Tricktechnik, das nun wirklich gar keine Argumente zu seiner Existenzberechtigung liefert. Echt gruselig und verdammt langweilig.