„Dead Birds“ ist das Spielfilm-Regiedebüt von US-Regisseur Alex Turner aus dem Jahre 2004. Eine „Direct to Video“-Produktion in entsprechend dröger Digitaloptik, die bei mir ehrlich gesagt von vornherein nicht auf sonderliche Gegenliebe stieß. Interessanter ist es da schon, dass „Dead Birds“, angesiedelt in den vom Bürgerkrieg erschütterten USA des Jahres 1860, wie ein Western beginnt und recht schnell zur Sache kommt: Eine Gruppe ehemaliger Soldaten überfällt eine Bank um macht keine Gefangenen, sondern meuchelt alles, was ihnen vor die Waffen kommt, blutig dahin. Daraufhin flieht man in ein abgelegenes, verlassenes Haus, das mit einigem Horror auf die Banditen wartet…
Fortan bekommt man es mit einer Variante des allseits bekannten „Haunted House“-Horrors zu tun, irgendwo zwischen „Tanz der Teufel“ und „Ju-on: The Grudge“. Das Problem ist nun allerdings, dass einem die Protagonisten, die im Prolog ihre Skrupellosigkeit und Mordlust unter Beweis gestellt haben, alles andere als sympathisch sind, keinerlei Identifikation zulassen und die Versuche des Drehbuchs, sie durch halbherzig differenzierte Charakterisierungen menschlicher erscheinen zu lassen, zum Scheitern verurteilt sind.
Die ganze Mischpoke geht einem also schwer am Allerwertesten vorbei, wodurch die Handlung nur so vor sich hindümpelt und keine funktionierende Dramaturgie erkennen lässt. Das führt zu gähnender Langeweile, die aber immer mal wieder von sehr gelungenen Spezialeffekten, zumindest was die Make-up-Kunst der Dämonenfratzen und sporadischen Splattereien betrifft, unterbrochen wird. Diese ergeben nur leider ganz gerne mal kaum einen Sinn, wirken unheimlich selbstzweckhaft oder werden seltsamerweise nicht zu Ende geführt, wo der Zuschauer eine Art Pointe erwartet. Dennoch, es sind die Effekte, die diesem Film aufwerten und noch für ein wenig Unterhaltung sorgen.
Zur nervigen Sorte ist leider auch der einschläfernde Soundtrack zu zählen, der außer uninspiriertem Gewabere nicht viel zu bieten hat. Die Schauspieler bemühen sich redlich, haben dem schwachen Drehbuch und den verzweifelten Versuchen der Regie, Atmosphäre statt Langatmigkeit zu erzeugen, aber nicht viel entgegenzusetzen. Schade, angesichts der fähigen Spezialeffektkünstler hätte man aus „Dead Birds“ wesentlich mehr machen können.