So sehen perfekt geölte Hollywood-Maschinen aus! Wenn man "Speed" und "Lola rennt" kreuzen würde, käme wohl ein ähnlich vibrierendes Chase-Movie heraus. Mit einem irritierenden Tempo wird die Hatz auf Kim Basinger und ihrer Film-Familie eröffnet und Regisseur David R. Ellis leistet auch dem Zuschauer keine Verschnaufpause - die kann er sich schlicht nicht leisten. Wenn der Film auch nur einen Moment zu Ruhe kommen würde und man die Muse findet, sich mit den diversen Sinnlosigkeiten und Plot-Holes zu befassen, würde "Cellular" zusammenfallen wie ein Kartenhaus. Stattdessen setzt die Inszenierung ganz auf seine treibende Umsetzung und das geschickt geschriebene Script unterstützt mit perfekt plazierten kleinen Twists und Ideen die Dynamik des Films ebenso wie den Adrinalin-Pegel des Zuschauers. Die (Steady-)Kamera-Arbeit sowie die Soundkulisse, die in den richtigen Momenten aufzudrehen weiss und mit einem unvermittelt plazierten Pop-Song sogar sowas wie einen surrealistischen Moment aufweisen kann, fördern ebenfalls virtuos das Parade-Beispiel des Suspense-Kinos. Der aussergewöhnlich gute Cast weiss zusätzlich die sporadische Unlogik in der Story zu kaschieren. Insbesondere Jason Statham liefert einen klasse Fiesling, ist aber nichts verglichen mit Mutter-"Tier" Kim Basinger, die erneut auf beeindruckende Weise ihre schauspielerischen Qualitäten unter Beweis stellt. Man nimmt ihr trotz Model-Optik vorbehaltlos die Lehrerin ab und wenn's dramatisch wird läuft sie automatisch zur Hochform auf - eine exzellente Schauspielerin!
Wenn man also gewillt ist thrilliges Kino ohne tiefschürfende Analysen über sich ergehen zu lassen, der wird sich sehr, sehr gut unterhalten!