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In letzter Zeit waren es eher die kleinen Thriller wie „Saw“ die den großen Filmen wie z.B. „Taking Lives“ den Rang abliefen. Zu erstgenannter Kategorie gehört nun auch „Cellular“ von „Final Destination 2“ Regisseur und ehemaligen Second Unit Director und Stuntman David R. Ellis.

Ohne großes Drumherum beginnt die Story nach ein paar Minuten und schafft es locker den Zuschauer die ganzen knappen 85 Minuten im Bann zuhalten. Der Trend etliche Kinofilme eine kurze Laufzeit zu verpassen, erweist sich hier als richtig. Es treten so gut wie keine Längen auf und Ellis treibt seinen Hauptdarsteller Chris Evans (der schon mal seine Heldenrolle für seine Rolle als Johnny Storm im kommenden „Fantastischen Vier“ Film proben kann)durch waghalsige Situationen. Das dabei auch mal gerne die Logik flöten geht, kann man aber bei der Spannung sehr gut verkraften. Es gibt nur kleine Nebenplots (William H. Macy als in Rente gehender Cop mit dem Ziel ein Beautyshop zu eröffnen) die sich aber geschmeidig und teils amüsant einfügen.

Dabei tun dem Film vor allem die Darsteller gut. Jason Statham(„Transporter“) als Anführer der Entführer ist momentan sowieso einer meiner Favoriten, den ich aber gerne mal eher in Actionfilmen sehen würde, spielt hier das coole Arschloch und überzeugt auch als Bösewicht. Kim Basinger hat nicht viel zu tun als Opfer und weint die meiste Zeit, bevor sie sich doch gegen die Peiniger wehrt. Macy(„Cooler“) ist zwar in seiner Rolle etwas ungewohnt, fährt aber im Finale richtige Actionqualitäten auf:). Chris Evans schafft es tatsächlich gegen diese 3 hochkarätigen Stars anzuspielen, mit seiner lockeren und charmanten Art. Schnucki Jessica Biel(„Blade:Trinity“) spielt nur eine kleine Nebenrolle (sie war während der Dreharbeiten auch noch nicht so bekannt wie jetzt) und für die B-Fans werden Matt McColm(„Trust“, „Matrix Reloaded“) und Greg Collins („Operation Delta Force 2+3“ in einer Minirolle!) geboten.

Großer Pluspunkt ist wieder mal die Regie von David R. Ellis. Ich halte diesen Mann für sehr talentiert (im Gegensatz anderer ehemaligen Second Unit Leuten wie Alexander Witt oder Mic Rodgers) und auch hier zeigt er wieder gute Autostunts(nicht ganz so spektakulär wie in seinem Vorgänger), Anflüge von schwarzen Humor und das wichtigste, wie oben schon erwähnt, viel Tempo und Spannung. Durch das schmale Budget (nur 25 Millionen $! Da fragt man sich erstaunt was die Produzenten von „Nu Image“ mit so viel Geld machen wenn sie mal wieder einen Steven Seagal Film drehen) war auch dieser Film ein Erfolg und konnte sein Budget bereits im US Kino wieder einspielen. Seine nächste Regiearbeit ist bereits in Vorproduktion(übernommen von Ronny Yu; Arbeitstitel:“Snakes On A Plane“) und ich bin gespannt was dieser Mann irgendwann mit einen 60 oder 70 Millionen $ Budget anfangen kann!

B-Ikone Larry Cohen („American Monster“, „Ambulance“), der u.a. auch schon die Story zu „Phone Booth“ lieferte, hat ja noch eine weitere Story auf Lager die sich wieder mit Telefonen beschäftigt. Gerne, wenn abermals ein so gelungener Film herauskommt.

Fazit:
Sehr Spannender und Temporeicher Actionthriller der dazu noch mit einer guten Besetzung auftrumpfen kann. Über das ein oder andere Plotloch kann man durch die actionreiche Inszenierung locker hinwegsehen. Viel besser als manch anderer Hollywood Vertreter, die 100 Millionen $ kosten und ein Film den man unbedingt eine Chance geben sollte.

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