Man kann den Titel natürlich unterschiedlich verstehen. Ich hatte erwartet, Dietrich würde uns primär zeigen wie Mädchen/Frauen in den Händen von Frauenhändlern leiden und der zahlenden Kundschaft zugeführt werden. Einen solchen Film nennt man dann zu Recht Exploitation. Tatsächlich zeigt der Film in ermüdender Häufung ähnlicher Szenen wie dumme Tussis von schmierigen Typen verführt werden, bis sie schließlich betäubt werden - bereit als "Frischfleisch" an den Mann gebracht zu werden (das sieht man dann aber nicht mehr). So ist das ganze natürlich eher ein Lehrfilmchen "wie krieg ich eine Tussi rum, die einen IQ in der Höhe der Raumtemperatur hat". Da Männlein noch Weiblein keinerlei Schimmer vom Schauspielern oder Talent dazu aufzuweisen haben, überwiegt natürlich der Trash-Faktor, und der ist wohl der einzige, der einen bewegen kann, das Filmchen anzusehen. Die Erotik, die natürlich auch oder gerade in dieser Verführungsphase zur Gelung kommen könnte, ist nämlich ebensowenig anzutreffen. Mit einer Ausnahme vielleicht: gegen Ende legt ein Mädchen einen freiwilligen Strip hin, sieht dabei nicht übermäßig schlecht aus und scheint somit für ihren zukünftigen Beruf bestens geeignet zu sein.
Noch erwähnenswert: der bluesige Titelsong "Let me cry all day, let me cry all night", der einen sleazigeren und fetzigeren Film erwarten läßt. Na ja, 1969 übte Herr Dietrich wohl noch.