Der dritte Teil der Guinea Pig – Reihe gibt völlig neue Impulse da sich vom Stil der ersten beiden Filme sehr distanziert wird. Zwar wird die Sicko-Ecke nicht verlassen, das handlungsfreie Real Snuff-Format wird aber glücklicherweise nicht wiederholt. Vielmehr ist „He never dies“ eine sehr schwarze Komödie mit seltsamem aber typisch japanischen Humor.
Hideshi Hino verließ hierfür den Regiestuhl und erst als er diesen Platz wieder einnahm, und zwar bei „Mermaid in a Manhole“, wurde der Grundton erneut düster. Im Gegensatz zu den Vorgängern gibt es eine Story und diese beschränkt sich nicht auf ein plattes Folterszenario, im Gegenteil: Trotz der Einfachheit kann man die Originalität des Ganzen nicht leugnen und sofern man makabren Humor mag wird man mit diesem Teil der Reihe sicher nicht enttäuscht.
Das die Story surrealistische Züge hat kommt der Qualität nur zu Gute, alleine durch den Inhalt streift „Guinea Pig 3“ schon das Genre des Experimentalfilms an und hat (wenn auch an sich keinen hohen) einen höher anzusiedelnden künstlerischen Wert als die beiden Vorgänger. Schauspielerisch lässt sich nicht viel bemängeln, das etwas störende Overacting in manchen Szenen ist aber nur allzu typisch für einen japanischen Film dieses Formates.
Anders als in den „Devils Experiment“ und „Flowers of Flesh and Blood“ zerstört aber die Unbedarftheit der Darsteller nicht den Film an sich, zum ironischen und mitunter sogar leicht satirischen Grundton dieses dritten Teils passt die naive Darstellungsweise sogar. Die Effekte sind, wie auch in den restlichen Vertretern der Reihe sehr gut und detailliert gestaltet und bilden natürlich einen Hauptaspekt. So viele wie in den rein auf Gewaltdarstellung fixierten Vorgängern gibts nicht zu sehen, insgesamt ist die Gewalt aber sehr durchdacht eingesetzt. Das Gore-Pulver wird nicht früh verschossen, durch den ausgewogenen Einsatz dürften aber auch Splatterfans zufrieden sein.
Fazit:Meiner Meinung nach der beste Teil der berühmten Reihe – abwechslungsreich, witzig und trotzdem sehr blutig. Ein unterhaltsamer Sicko, durchaus zu empfehlen.
6,5 / 10