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Nach dem „Million Dollar Baby“- Autor Paul Higgis nachts um zwei aufwachte und an den Diebstahl seines Autos, durch zwei Schwarze, dachte, kam er auf die Idee, dieses Episoden-Drama über Rassismus zu drehen. Kommerziell betrachtet war „L.A. Crash“ auch ein voller Erfolg und konnte auf der Oscar-Verleihung sogar drei Oscars, darunter für den besten Film des Jahres, einheimsen.     

Doch scheitert „L.A. Crash“ an seiner Verlogenheit. Man zeigt uns eine Gesellschaft, in der „Schwarze“ „Weiße“ verachten und „Weiße“ „Schwarze“. Diese verschiedenen Kulturen werden als, von Grund auf unterschiedlich darstellt, ohne Gemeinsamkeiten und ohne, dass es eine Möglichkeit der Harmonik geben würde, dargestellt. Man lebt mit dem Rassismus, als wäre es etwas völlig Normales. Wie brutal und folgenschwer solch Rassismus sein kann, wird komplett ausgeblendet und auch, dass ein Verhältnis zwischen den Farbigen und den Weißen etwas Alltägliches ist, fällt weg. 

Und im Gegensatz zu Tony Kays Meisterwerk „American History X“, überlässt Paul Higgis nicht die Aufgabe zwischen Richtig und Falsch zu unterscheiden beim Zuschauer, sondern nimmt selbst diese Last auf sich. So steckt in „L.A. Crash“ selbst eine Menge Rassistisches, denn er verurteilt, verurteilt Kulturen und ihre Sitten. Und so ist „L.A. Crash“ eher eine subjektive Wiedergabe aus Sicht von Paul Higgis, über die Gesellschaft. Doch ein Spiegelbild der Zivilisation hat anders auszusehen!     

Zudem vergreift sich „L.A. Crash“ gerne Mal im Ton, man hat das Gefühl, als hätten die Macher das Gezeigte nicht immer ernst genommen. Der, in die Geschichte integrierte, ironische Ton wirkt viel mehr lächerlich und verletzend als angebracht. Eine Quintessenz zieht hier am Ende niemand und zum Nachdenken anregen tut „L.A. Crash“ auch nicht.

Schauspielerisch läuft alles ziemlich unspektakulär ab. Die Darstellerriege weist keine Katastrophen aber auch  keine nennenswerten Darstellungen auf, die Handlung wird routiniert wiedergeben und am katastrophalen Gesamtergebnis, haben die Darsteller auch nicht Schuld. Auch im Hinblick auf die Technik, spielt sich alles im befriedigenden Bereich ab.   

Doch will ich mich eigentlich gar nicht an die Leute richten, die anspruchlose Unterhaltung suchen, denn diese werden bei „L.A. Crash“ sicherlich fündig, viel mehr an die Leute, die Anspruch, fernab des Mainstream, suchen und ein bisschen Denkarbeit nach dem Film nicht scheuen, denn Paul Higgis demagogisches Debakel funktioniert schlicht und ergreifend nicht, sobald man über das Gezeigte auch nur eine Sekunde lang nachdenkt. Mal ganz davon abgesehen, dass „L.A. Crash“ wie ein penetrantes Lehrstück wirkt.  


(1/10 Punkte)

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