Review

Exotische Extreme 

„Three... Extremes“ ist die ungemein erfolgreichere und bekanntere Fortsetzung von „Three... Nightmares“. Wieder liefern drei asiatische Regisseure je eine ca. 40-minütige Episode ab. Dieses Mal sind allesamt sehenswert! Von Hong Kong bis Japan, von WTF?! bis Würgereiz, von Alptraum bis zu dunkelstem Humor. Hier ist sehr viel dabei, was man nicht allzu schnell vergisst... Kurzum: Horroranthologien kommen selten bravuröser! 

DUMPLINGS (8/10)
Vom Schönheitswahn, der Jugendsucht und ganz besonderen Teigtaschen mit einer speziellen Füllung... 
Fruit Chans Episode ist richtig stark. Ein toller Beginn! Denkanstoß, Ekel mit Stil, Bai Ling. Abstoßend, aktuell, wahnsinnig. Eher Gänsehaut statt Grusel. Was für eine abartige Idee. Eine echte Delikatesse! Kein Wunder, dass er davon zügig einen Langfilm nachschob. Lecker. Oder eher nicht...

CUT (8/10)
Ein Horrorfilmregisseur kommt eines nachts nach Hause und wird von einem ungewürdigten Statisten entführt und an seinem Set gefangen gehalten. Dort muss er mit ansehen, wie seine Frau an ein Klavier geklebt und gefoltert wird. Es sei denn, er erwürgt ein anwesendes Kind und beweist, dass er, wie laut Entführer alle Reichen, kein guter Mensch ist... 
Park Chan-wook mit einem ausgefeilten Thriller. Ziemlich genial, moralisch komplex und sehr fein. Mit klasse Kamerfahrten und einem reichlich perversen Szenario. Kammerspiel und Psychoduell. Hart und künstlerisch wertvoll. Koreas Finest! 

BOX (8,5/10)
Miike mit einem Finale, wie es nur von ihm kommen kann: ein surreal anmutender Traum einer Frau, die mit ihrer Zwillingsschwester als Kinder anscheinend in einer Art Zirkus aufgetreten ist und die dort ein traumatisches Erlebnis durchleiden musste und bis heute nicht abschütteln kann... 
Was für ein Alptraum! Verschachtelt (!). Undurchsichtig. Hübsch. Miike zeigt hier wirklich meisterhafte Züge. Er denkt außerhalb von Boxen und Klischees. Krank, krass, kurios, kreativ, kreidebleich. Und gleichzeitig anspruchsvoll und nachhaltig. Vielleicht etwas anstrengend. Aber fordernd und fördernd und belohnend. Eine wirklich bleibende Episode und für mich sogar (knapp) die beste. 

Fazit: einer der coolsten Episodenschocker aller Zeiten. Abwechslungsreich, exotisch, extrem. Wird seinem Namen gerecht und wischt mit dem uninspirierten Vorgänger den Boden auf. Macht sehr positive Werbung für den asiatischen Genrefilm! Durchgehend verstörend! Warum nie ein weiterer „Three...“ kam, ist mir schleierhaft... Ich wäre immer bereit für einen „Three... Killers“ oder „Three... Deaths“ oder „Three... Horrors“ oder... 

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