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Da ist er also, der vierte Teil der sagenumwobenen "Guinea Pig"-Reihe. Waren die ersten beiden Teile gewagte Extrem-Torturen für die Augen, und der dritte wiederum eine sehr "graphische" Schwarze Komödie, ist der vierte wiederum vor alleim eins: Scheiße.

Die Geschichte um eine Frau ohne Doktorenlizenz, die die außergewöhnlichsten Krankheiten Japans betreut, ist schon hirnrissig genug, aber die Art wie man den Monty-Python-artigen Schwachsinn hier inszeniert hat, ist wirklich brechreiz-erregend. Und das liegt nicht an irgendwelchen Brutalo-Effekten, sondern an der schier unermeßlichen Dummheit, mit der dieses Projekt gedreht wurde. Da stolziert der japanische Transvestit Peter in Frauenklamotten und hochtoupierter Frisur im schrecklichsten Eighties-Plastik-Stil umher, und zeigt uns fürchterlich schlecht getrickste Pseudo-Krankheiten. Das soll lustig und schockierend zu gleich sein. Ist es aber nicht.

"Devil Woman Doctor" vermisst jede provozierende Attitüde. War "Devil's Experiment" wirklich ein Experiment für die eigenen Geschmacksnerven, ist dieser vierte Teil wirklich nur noch dämlich. Wie von Dilettanten gedreht, zeigt man uns Menschen, deren Hände ein ein schizophrenes Eigenleben besitzen, Menschen, deren Köpfe bei Wutausbrüchen explodieren oder Menschen, die eine lebende Mutation am Bauch tragen. Alles nicht witzig, alles nicht besonders getrickst, alles nicht unterhaltsam. Man hätte hier einiges raushauen können, wären die Spezialeffekte nicht so für den Mülleimer! Hier durchschaut der Zuschauer wirklich alles sofort, und fragt sich keine Sekunde "wow, wie haben die das gemacht". Kein A-Ha-Effekt, kein Kinnladen-Runterkippen, gar nichts.

Man ist nur genervt von den einfältigen Szenen, und von dem grauenhaft schlechten Peter in der Titelrolle. Machte der zweifelhafte "Schauspieler" in Akira Kurosawas "Ran" noch eine gute Figur als undefinierbares Nichts zwischen den Geschlechtern, und zwischen den intigranten Eigenheiten dieser, stellt er in "Devil Woman's Doctor" nur einen selten nervigen Transen-Actor aus Japan dar.

Wer unbedingt klischeebeladenes, unlustiges Japan-Krimskrams ohne Ideen, dafür mit viel infantilen Albernheiten á la "Eisenpasteten-Werfen" sehen muss, der sei mit "Devil Woman Doctor", alle diejenigen, die doch noch einen gewissen Anspruch an filmische Qualitäten setzen, sehen sich den Film nur einmal zur Komplettierung der "Guinea Pig"-Reihe an, und zwar unter heftiger Verwendung der Fast-Forward-Taste... die Zeit wäre zu Schade...

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