Review

Jaja, das ist er also, der legendäre umstrittene ,,Guinea Pig“. Trotz meines Namens und meines Rufes hält sich meine Bewertung eher in Grenzen. Und das hat folgende Gründe. Doch bleibt vorweg noch zu sagen, das ich kein Fan von Moral bin und dann auch nicht zweifelnd werde, wenn in einem Film die Menschenwürde mit den Füßen getreten wird, das müssten die meisten aber inzwischen schon von mir wissen :-)

Also gut. Splatter ist gar nicht vorhanden, aber das wusste ich zuvor schon, deshalb war es also keine Enttäuschung. Dennoch bleibt es ein Minuspunkt. Soweit ich weiß wird in den anderen Teilen in der Richtung einiges mehr geboten. Ich habe mir die Guinea Pig Box auf Video zugelegt (das ist ja die limitierte Auflage; wen es interessiert, ich habe die Nummer 5 von 500 Exemplaren) und habe bisher den ersten Teil angeschaut. Die anderen kenne ich noch nicht. Dann sind die Folterszenen selber ziemlich unrealistisch. Die Frau schreit viel zu wenig (soll nicht voyeuristisch klingen *gg*) für die Schmerzen, die ihr zugefügt werden. Und sieht man auch recht eindeutig, dass einige Nahaufnahmen „gefaket“ sind, diese Aussage bezieht sich auf das damalige Gerücht, dass es sich bei ,,Guinea Pig“ um einen Snufffilm handle. Da muss man schon sehr naiv sein, um das zu glauben. Bei der Szene mit der Zange beispielsweise, mit der die Frau in die Hand gekniffen wird, lol, da sieht man ganz genau, dass das nur eine Gummihand ist. Es sieht zumindest sehr danach aus. Ansonsten werden einem noch einige ekelhafte und menschenverachtende ,,Folterrituale“ gezeigt, wie beispielsweise das Schlagen und Treten zu Beginn des Films oder als die Frau mit heißem Öl übergossen wird und ihr anschließend Maden in die Wunden geschüttet werden. Und noch einige Dinge mehr. Hier soll praktisch gezeigt werden, wie viel der menschliche Körper physisch und psychisch aushält. Dann möchte ich doch gleich mal die berühmte Nadelszene ansprechen, die anscheinend so realistisch aussieht (na ja), dass sofort das FBI hinter dem Regisseur her war. Der musste dann mit einem Making of beweisen, dass alles nicht echt ist *hehe*.
An welche Zielgruppe ist dieser Film denn gerichtet? An Splatterfans? Wohl eher nicht, da es keine Splatterszenen in dem Sinn gibt. An Leute, die mal was Grausames sehen wollen, so als Kick? Naja, vielleicht, doch werden die meisten von ihnen danach sagen, dass sie den Film einfach widerlich finden. Oder vielleicht an Perverse und Kranke, die sich an den Folterszenen aufgeilen? Ja, wir kommen der Sache glaub ich näher, aber dafür sind die Folterszenen etwas zu unreal und die Frau schreit wie gesagt nicht genug. Es lässt sich also nicht genau sagen, nicht mal auf eine Randgruppe lässt sich der Film festlegen. Warum ich dann mal wieder? Nun ja, zum einen hat mich der Seltenheitsgrad der Box (nur 500 Stück!) angesprochen, deshalb habe ich 85 Euro dafür geblecht. Und es ist ja immerhin der berühmte ,,Guinea Pig“, das lässt sich vergleichen mit ,,Gesichter des Todes“, den ,,muss“ man ja auch einfach gesehen haben. Und weil ich mir solche Sachen ohne moralische Aspekte ansehe, hinterfrage ich das eben auch nicht und ziehs mir einfach rein *rofl*.

Fazit: Der Auftakt der Reihe ist wohl eher ein ruhiger Anfang, aufgrund der kurzen Laufzeit wird es immerhin nicht langweilig. Dennoch hält sich meine Wertung aufgrund der oben aufgeführten Argumente etwas zurück.

5/10

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