Sizilien, 1486: In einem Kloster veranstalten ein paar vom rechten Glauben abgekommene Nonnen teuflische Sex-Orgien und werden für diesen Frevel auch prompt von der aufgebrachten Dorf-Bevölkerung gelyncht. 1990 machen sich nun die amerikanischen Archäologen Paul Evans und Liza Harris daran, dem Geheimnis der Grabstätte vor Ort auf den Grund zu gehen. Bei Ausgrabungen legt man dann auch kurz darauf die gekreuzigten Leichen der Nonnen frei, was von den abergläubischen Einheimischen gar nicht gerne gesehen wird. Durch die Anwesenheit Lizas, die auf eine übersinnliche Art und Weise mit den Ketzerinnen in Kontakt steht, wird nun der Fluch des Klosters reaktiviert. Die Geister der Nonnen kehren aus dem Jenseits zurück und das Gemetzel kann beginnen... Dämonische Nonnen, alptraumhafte Visionen, Hardcore-Splatter... "Demonia" ist ein wüstes Konglomerat aus allem, was im Horror-Genre eigentlich mächtig gut zieht, aber irgendwie hat Lucio Fulci es nicht gepackt, ein bisschen Ordnung in das vorherrschende Kuddelmuddel zu bringen. Auch hat man es hier nicht mit einem jener Streifen zu tun, die ihre Wirkung aus der steten Abfolge von unlogischen und sinnbefreiten, aber dafür hübsch irrealen Szenen ziehen. Nö, die Plotte gibt sich ganz im Gegenteil erschreckend einfallslos, was die mörderischen Umtriebe der besagten Nonnen angeht, weshalb man dann auch nur konstatieren kann, dass der gute Lucio hier ohne viel Aufwand und Elan ein schlichtes Body Count-Movie heruntergekurbelt hat. Sein Abgesang auf das italienische Genre-Kino der frühen 80er, zu dem er mit phantasievollen Spektakeln wie "Geisterstadt der Zombies" und "Ein Zombie hing am Glockenseil" sicherlich auch sein Scherflein beigetragen hat, nimmt sich insgesamt besehen doch geradezu beschämend banal aus und macht unmissverständlich klar, dass die besseren Zeiten endgültig vorbei sind. Production Values unter aller Sau und lachhafte Make Up-Effekte, die einem die Abwesenheit Giannetto De Rossis immerzu schmerzlich vor Augen führen, lassen den Film einfach nicht aus den Startlöchern kommen. Nur ganz, ganz selten blitzt etwas von der inszenatorischen Stärke auf, die die besseren Werke des Regisseurs gekennzeichnet und so unverwechselbar gemacht hatte... der weitestgehend unmotivierte Einsatz seiner Trademark-Close Ups auf Augen und Gesichter der Darsteller sowie die damit einhergehenden, hakeligen Kamera-Zooms zeugen jedoch davon, dass "Demonia" für Fulci bestenfalls eine strickte By-the-Numbers-Angelegenheit gewesen sein muss, für die er sich nicht besonders ins Zeug gelegt hat. Da wundern einen dann auch die vielen Anschluss-Fehler nicht mehr. Die viehische Brutalität der früheren Filme wird hier zwar beibehalten, aber leider war hier nicht gerade die erste Garde der italienischen F/X-Künstler am Werk, was so manchen allzu durchsichtigen Effekt doch unfreiwillig komisch wirken lässt. Spätestens bei der wie improvisiert hingeschludert wirkenden Zweiteilung eines Mannes, den es wie von Geisterhand dank einiger Seile zerreißt, geht echt gar nichts mehr. Zudem hat man es nicht fertig gebracht, einige viel zu überzogene Einfälle inhaltlich auch gedeckt erscheinen zu lassen. Geschmacklose Momente, in denen neugeborene Säuglinge verbrannt werden oder eindeutig als Plüsch-Props zu identifizierende Katzen Augen aus Gummi-Köpfen reißen, bleiben folglich völlig ohne erzählerischen Kontext und stehen komplett für sich alleine. Das hatte der gute Lucio schon mal besser drauf. Ich persönlich finde "Demonia" dann trotz aller Guts and Gore-Exzesse sogar noch wesentlich reizloser als sein zusammengebasteltes Splatter-Flickwerk "Nightmare Concert", den ich trotz aller anders lautenden Meinungen für einen immerhin ganz spaßigen Patchwork-Heuler halte. Fazit: Unterproduzierter, hingeschlonzter und gähnend langweiliger Gorebauern-Trash.
3/10