Review

Europäische Horrorfilme sind leider eher rar gesät, somit freut man sich als Filmfan umso mehr, wenn eine solche Produktion dann auch noch fast alle Erwartungen erfüllen kann.

Franka Potente spielt hier eine junge Frau namens Kate, die gerne mal richtig feiert. Auch an diesem Tag ist wieder eine Party, doch Kate verlässt die Party etwas früher, da sie weiß wo George Clooney residiert und ihn unbedingt abschleppen will. Doch in der U-Bahn verpasst sie aufgrund eines kurzen Nickerchens den letzten Zug und ist somit völlig allein im Londener Underground. Scheinbar. Den irgendwas ist da unten und lauert nur auf sie....

Sicherlich ist die Story nichts wirklich Innovatives, aber sie tut ihren Zweck, auch wenn die erste halbe Stunde recht langwierig ist. Aber dann dreht der Film auf und wird richtig spannend, vor allem weil man dann auch mal das Monster sieht, das in der U-Bahn rummordet. Gut, Monster ist relativ, ist es doch lediglich ein extrem entstellter mutiert aussehender Mensch (ein bissel wie Gollum in groß), der extreme Wut im Bauch hat und früher einmal schreckliches durchmachen müsste und deshalb zu brutalen Gewalttaten neigt...das übliche eben, doch warum er so ist, wird nicht aufgeklärt.

Allerdings ist das Ganze doch teilweise recht blutig ausgefallen, überraschend brutal für einen Film europäischer Herkunft. Zwar sind einige Szenen auch nur angedeutet, aber allein die Vorstellung, was da passieren wird, reicht aus um sich zu schütteln. (Frau auf dem Entbindungsstuhl...). Die Effekte sind durchweg gelungen und auch das Setdesign weiß zu gefallen, unterstreicht es doch sehr gut die dreckige, düstere aber auch kühle Atmosphäre des Films. Regisseur Christopher Smith hat hier gute Arbeit geleistet, aber auch die Schauspieler sind durchweg gut besetzt. Franka Potente spielt ihre Rolle ziemlich glaubwürdig, wenn man auch überrascht sein mag, sie in einem solchen Film zu sehen.

Letztendlich kann man sagen, das "Creep" ein wirklich spannender, unterhaltsamer und auch brutaler Genrefilm ist, der zwar nichts Neues bietet, aber Altbewährtes sehr geschickt zusammenführt. "Creep" ist jedenfalls besser als die meisten Horrorproduktion aus Hollywood und somit durchaus eine Empfehlung wert.
8 von 10 Punkten.

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