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Ein wildes Sammelsurium von christlicher Prägung erwartet den Zuschauer mit "Lord Of The Undead". Im wesentlichen geht es lediglich um die Wiederauferstehung des "absolut Bösen", der nach 2000 Jahren mit Hilfe von Jesus' Herz zu neuem Leben erwachen soll. Dabei sind ihm eine Reihe Dämonen behilflich, die sich mehr oder weniger geschickt bei ihrem teuflischen Plan anstellen. Der erstgeborene Sohn von Lilith soll es sein, die dem allmächtigen Vater damals eins auswischen wollte, jetzt droht mit ihm die Apokalypse. Etwas schwer verständlich fügt das Drehbuch allerlei Szenen aneinander, die verschiedenste Charaktere zeigen, ohne dass man immer sofort erkennt, um wen es sich handeln soll. Immerhin sind die Bösen zur Kennung mit großem Aufwand geschminkt, damit würden sie auch in "Star Wars" eine gute Figur abgeben. Aufgemalte Muster auf der Haut hin oder her, auffällig ist das offensichtlich etwas höhere Budget, das Timo Rose zur Verfügung stand, da muß nicht mehr das meiste improvisiert werden, sondern Ausstattung und SFX befinden sich bereits auf Independent-Niveau. Dies gilt nicht für die typischen Splattereffekte, da gibt es nur wenig wirklich sehenswertes, denn einige sind unverhältnismäßig plump, wieder andere verschweigt die Kamera. Die ist, genau wie der Schnitt, theoretisch semiprofessionell, schade ist nur, dass die Unentschlossenheit auch dort zu mehr Verwirrung beiträgt, als nötig wäre. Stringente Handlung kann man nicht erwarten, dafür gibt es durchaus gelungene Auseinandersetzungen, ebenso auch arg peinliche, vor allem das oftmals pathetische Gezeter darüber, wie böse und gefährlich sie denn nun alle sind. Wenn man Tim Rose auch zugestehen muss, endlich mal einen optisch ansehnlichen Film geschaffen zu haben, der nicht ständig nach No-Budget aussieht, so kaschiert das noch lange nicht die äußerst dünne Handlung. Die endlos aufgeblähten Dialoge überschatten den ganzen Film, tatsächlich Großartiges, was sich ständig ankündigt, passiert eigentlich nicht. Und ein Finälchen, das so gnadenlos die Kettenszenerie von Hellraiser klaut ist ein bißchen wenig nach 2000 Jahren Vorbereitung. Statt dessen zerläppern die durchwachsenen Darsteller alles zu einem Haufen Nebenkriegsschauplätzen, ohne dass die große Schlacht jemals geschlagen wird, schade. Weniger ist da mal wieder mehr, so ist "Lord Of The Undead" bloß zum Backprogramm für eingefleischte Splatterfans verkommen, statt mit einem Spannungsbogen zu fesseln.

Fazit: Technisch eindeutig besser, als Roses letzte Werke, dafür umso leerer in der Story. 3/10 Punkten

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