Drei amerikanische College-Dumpfbacken machen Urlaub irgendwo im finnische Hinterland und begeben sich unerlaubterweise über die russische Grenze. Dort herrscht nicht nur ewiger Winter, man hält die drei auch für Mörder, weshalb sowjetische Soldaten die Kerle dingfest machen und in einem ziemlich üblen Knast einbuchten...
Der erste abendfüllende Spielfilm des finnischen Actionspezialisten Renny Harlin ist eine durchaus sehenswerte Mischung aus zwei Komponenten: In der ersten Hälfte ist dieses kantige B-Movie eine Art Backwood-Horror im Sinne von "Beim Sterben ist jeder der Erste", in der zweiten Halbzeit ein Gefängnisfilm, der aus einem der gottverlassendsten Löcher dieser Welt funkt. Harlin nimmt hier deutlich Action, Tempo und Härten raus, wobei der Knastalltag gerne etwas brutaler hätte dargestellt werden können. In entlegendsten Winkel in einem russischem Knast zu landen war wohl besonders zur Zeit des Ost-West-Konflikts der reinste Horror - vor allem für Menschen mit amerikanischer Herkunft.
Dennoch ist spannendes, wenn auch nicht sonderlich tiefgründiges Polit-Kino mit Anleihen an den damaligen Kalten Krieg dabei herausgekommen. Harlin beweist bereits in seinem Debüt Geschicke für Timing und Dramatik, um eine interessante Geschichte in ein attraktives wie fesselndes Szenario zu verpacken. Die Amis werden zum Glück nur zu anfangs als die üblichen Standard-Bekloppten gezeigt, die sich pausenlos mit Dosenbier besaufen und in freier Wildbahn aufführen als wären sie zuhaus. Bald werden alle Drei eines Besseren belehrt, wobei im russischen Knast mehr wie nur das raubeinige Leben winkt.
Bereits in der ersten Hälfte lässt Harlin ein Actionbrett vom Stapel, um im Rahmen seiner Möglichkeiten das Maximale rauszuholen. Die Action ist hart, schnörkellos und bestens in die triste Atmosphäre aus dem finnischen Hinterland eingebettet.
Fazit: Sinistrer B-Reißer mit nettem Achtziger-Appeal und weniger lustigem Werdegang für die Protagonisten. Geglückte Mischung aus Action und Drama, heutzutage leider kaum noch zu sehen.