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Es gibt Filme, die sind hohl und schlecht und es gibt Twins Effect 2. Dieser Film ist so unbeschreiblich dümmlich, dass er gar nicht schlecht sein kann. Zum Glück will er auch nichts weiter sein als unbeschreiblich hohl, deshalb funktioniert das Ganze auch so gut.

Das fängt schon bei der Story an, bei deren Erklärung im Vorspann ich Tränen gelacht habe. Da sind die Männer versklavt von einer psychopatischen Feministin und müssen ein Halsband mit Glöckchen tragen. Tony Leung Ka-Fai wachsen im Mondschein Titten. Die weiblichen Soldaten tragen allesamt pinkfarbene Uniformen. Zum Wegschmeißen! Überhaupt klaut sich der Film munter seine Story (ach, der Film hat ne Story? Gar nicht bemerkt )zusammen. So gibt es da dann ein Excalibur-Schwert wie in der Artus-Sage etc.

Die beiden Twins Charlene Choi und Gilian Chung kaspern sich 100 Minuten durch den Film, dass man das schon fast als genial bezeichnen kann, so krass ist das Overacting, bzw. das Non-Acting. Dagegen stinken die beiden männlichen Parts Jaycee Chan und Chen Bo-lin mächtig ab. Filmdebütant Jaycee Chan bleibt sogar richtig blass, da seine Hauptrolle sehr passiv angelegt ist.

Und da wäre dann noch Donnie Yen. Dieser ist das einzige ernsthafte Element im Film als mysterlöser Beschützer des Star of Rex. Das Highlight des Films gehört ganz klar ihm und einem gewissen Jackie Chan. Was die beiden im Showdown zu Shanghai Knights nicht zeigen konnten, holen sie jetzt nach! Diese Szene allein ist den Kauf des Films wert. Der helle Wahnsinn, was Donnie Yen und Jackie Chan hier an Martial Arts-Künsten abliefern. Cory Yuen betont im Bonusmaterial der DVD, dass er von den gestanden Martial Arts-Könnern schon etwas mehr erwartet als Wirework-Durchschnittsware und die beiden lieferten ihm, was er wollte. In wunderschönen Bildern und mit relativ wenig Wirework beharken sich Yen und Chan minutenlang it Stöcken und Schwertern und schöpfen ihr athletisches Können voll aus, auch wenn hin und wieder eine CGI-Animation für eine spektakuläre Aufnahme sorgen soll.

Ansonsten gibt's in Sachen Action eigentlich nur Wirework und CGI in teilweise sehr extremer Form, was aber Absicht zu sein scheint, um die Abgedrehtheit des Films zu untersteichen. Da wird wieder meterweit geflogen, gesprungen und den Körper verrenkt, dass es schon vom Zusehen weh tut. Das Ganze und insbesondere der Anfangskampf zwischen den beiden Twins wurde aber optisch dermaßen grandios in Szene gesetzt, dass einen schonmal ein lautes "WOW" engleitet, denn eins ist bei Twins Effect oberste Priorität: Für's Auge muss was geboten werden!

Die CGI-Effekte sind übrigens von exzellenter Qualität und legen die Messlatte für asiatische CGI ein gutes Stück höher.

Fazit:
Twins Effect 2 ist ein Film, den man um Gottes Willen nicht ernst nehmen darf. Noch viel alberner als Teil 1 könnte man den Film schon als Edel-Trash bezeichnen: Plattester Humor im Sekundentakt, wunderschön gefilmt und mit einer grandiosen Actionszene. Neben den Twins überzeugen Donnie Yen und Tony Leung Ka-Fai, die beiden männlichen Jungstars Chan und Chen gehen dafür regelrecht unter.

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